Abd al-Fattah as-Sisi ist der im Mai 2014 gewählte und am 1. Juni 2014 ins Amt gehobene Staatspräsident Ägyptens. Wie alle seine Vorgänger, außer Muhammad Mursi, stammt er aus dem Militär. As-Sisi spielte eine führende Rolle bei der Entmachtung der Muslimbrüder und dem Sturz Mursis. Abd al-Fattah as-Sisi (international auch Abdel Fattah el-Sisi geschrieben) wurde 1954 in Kairo geboren. Dort verbrachte er den Großteil seiner Kindheit. Nach der Grundschulzeit besuchte er eine Oberschule der Armee und anschließend die Militärakademie. As-Sisi verfolgte eine stramme Militärkarriere. 1977 wurde er Offizier. Zu seinen Fortbildungen gehörten Lehrgänge in Großbritannien und am renommierten United States Army War College (USAWC) in Carlisle, Pennsylvania.
Am 12. August 2012 wurde General as-Sisi von Präsident Muhammad Mursi zum Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkräfte ernannt. Damit löste er Muhammed Hussein Tantawi ab, der jahrelang Militärchef und Verteidigungsminister war und seit dem 11. Februar 2011, nach dem Sturz von Hosni Mubarak, vorübergehend als provisorischer Regierungschef fungierte. Nachdem es immer wieder Proteste gegen die Regierung von Muhammad Mursi gegeben hatte und es im Sommer 2013 in Kairo und Alexandria zu Massendemonstrationen gekommen war, wurde Mursi am 3. Juli 2013 abgesetzt. Diese Absetzung wurde von ausländischen Medien als Militärputsch gewertet. Hinter den Kulissen schien as-Sisi die Fäden zu ziehen. Jedenfalls wurde er von den staatlichen Medien als starker Mann inszeniert, der den Willen des Volkes vollstreckte und die Regierung der Muslimbruderschaft nach einem 48-stündigen Ultimatum absetzte. Im Fernsehen zeigte sich as-Sisi mit einer Koalition von repräsentativen Vertretern unterschiedlicher politischer und religiöser Gruppen, inklusive Vertretern der Salafisten und Kopten, um sich einer breiten öffentlichen Zustimmung sicher zu sein.