Ein Projekt in Qurna bei Luxor/Ägypten
Qurna, ein altes Dorf auf der Westseite des Nils, wurde aus verschiedenen Gründen in den Jahren 2006 - 2007 umgesiedelt. Die Gründe waren mannigfaltig. Qurna hatte kein Wasser, es lag auf archäologisch wichtigem Gebiet und die Bevölkerung wuchs. Die Umsiedlung betraf ca. 2.000 Personen, die jetzt 6 Kilometer nördlich in einem neu erbauten Dorf am Rande der Wüste leben.
In Qurna sind viele junge Leute nach dem Schulabschluss ohne Arbeit und es sind nur wenige Arbeitsmöglichkeiten vorhanden. Die Landwirtschaft ermöglicht in der Regel nur einen kleinen Nebenverdienst für die Kleinbauern. Viele Bewohner von Qurna fertigen Kopien der pharaonischen Objekte an, aber die eigene traditionelle ägyptische, islamische oder koptische Kunst ist oft nicht mehr bekannt. Viele Talente der Menschen werden nicht entdeckt und gefördert, viele kreative Energien nicht benutzt. Dem soll das Balady Handicraft Projekt Hilfe leisten.
Das Kunsthandwerk-Projekt im "Balady Handicraft-Center in Qurna" beruht auf der Initiative von Abd El-Hamid Osman Taia Daramalli (genannt Abdu Osman) einem Einheimischen, der schon über 20 Jahre bei ausländischen archäologischjen Missionen auf der Westseite des Nils tätig ist. Das Projekt wurde im Jahre 2006 begonnen. Das Projekt will eine Möglichkeit schaffen, die handwerklichen Fähigkeiten der Bewohner zu fördern und vor allem junge Menschen auszubilden. Um diese Ziele zu erreichen, wurde ein grosses Gebäude mit Werkstätten nebst einem Ausstellungsraum nach dem Plan von Günter Heindl, einem Ausgrabungs-Spezialisten, errichtet. Das Zentrum verfügt über ein Küche, Toiletten, Showroom und Atelierräume, angeordnet um einen Innenhof im Stil einer Karawanserei.