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Kairo: Hausboote am Nilufer sollen verschwinden und abgerissen werden

Viele, die schon einmal in Kairo waren - kennen sicher die an den Ufern gelegenen Hausboote. Alte Boote, liebevoll hergerichtet - Ruheinseln im Millionen Moloch am Nil. Jetzt wird aus Kairo berichtet, dass sie abgerissen werden sollen! Besitzer und Bewohner wurde 6 Tage Zeit gegeben um die Objekte zu räumen. Am 28.06.2022 sollen die Boote nach und nach verschwinden.  Bitte helft mit, das diese Objekte erhalten bleiben und unterschreibt diese Pedition

 
Artikel über die Hausboote ...

Stadtplanung in Kairo: Tod auf dem Nil - Wenn nicht noch irgendeine einflussreiche Figur in Ägypten über das Wochenende Geschichtsbewusstsein entwickelt und interveniert, ist dieser Text ein Nachruf. Ein Requiem für 32 Hausboote, die als Letzte ihrer Art in Kairo auf dem Nil schwimmen und nun abgerissen oder abgeschleppt werden - bis Montag sollen sie Geschichte sein, so hat es der ägyptische Staat angekündigt. ......

Kairo - Regierung will letzt Hausboote am Nil beseitigen - In Ägyptens Hauptstadt Kairo sollen Dutzende alte Hausboote auf dem Nil beseitigt werden - unter Protest ihrer Bewohner und von Beobachtern, die in den Booten wichtige Kultursymbole sehen. Die Regierung hat Besitzern von 32 bewohnten Booten über die Räumung informiert, berichtete die staatliche Nachrichtenseite...
 
Stellen Sie sich vor, Sie wachen auf einem Hausboot mitten in Kairo auf und haben einen herrlichen Blick auf den großen Fluss Nil. Stellen Sie sich vor, Sie blicken über das glitzernde Wasser, während Sie in Ihrem schwimmenden Haus ein wunderbares Frühstück genießen. An diesem Morgen ist der Fluss völlig ruhig, und Sie können die Spiegelung der Stadt auf dem Wasser sehen; ein entspannendes und atemberaubendes Panorama, das an ein echtes Aquarell erinnert. Dieses versteckte Juwel wird von einer Stadt mit einundzwanzig Millionen Einwohnern verdeckt.
Weniger als 50 Hausboote treiben auf dem Nil, im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt und vor der Insel Zamalek. Es ist ein seltener Anblick, der in dieser Umgebung einzigartig ist und den man nirgendwo sonst in Ägypten oder auf der Welt findet.
Niemand weiß genau, wann die ersten Hausboote in der ägyptischen Hauptstadt auftauchten. Man geht davon aus, dass diese Wohnform während des Osmanischen Reiches entstand und sich durch die Muhammed Ali-Dynastie und das britische Protektorat weiterentwickelte. Eine einfache Idee, die mit dem Bau kleiner bewohnbarer Boote begann, wurde später revolutioniert und in geräumige schwimmende Häuser im modernen Stil umgewandelt. Von diesem Zeitpunkt an begannen die Menschen, Hausboote zu bauen.
 
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 
Titel-Bild: ©meinaegypten.com - Kairo 03.2010

Kommentare

Das ist doch eine Frechheit sondergleichen. Habe schon gehört, das man die Totenstadt platt machen will und mich aufgeregt.
Jetzt bin ich sprachlos und das passiert sehr sehr selten. Die armen Menschen... Danke, dass du darüber informierst!

Das alles passt leider in die Baustrategie von Kairo (oder dem ganzen Land, vermutlich gemeinsam mit Orascom.). Ich war im November 2021 in Kairo, und nun im Mai 2022 wieder. Die baulichen Veränderungen sind massiv. Nehmen wir die Corniche, die saniert wird. An den Stellen, an welchen die Baumaschinen noch nicht angesetzt haben, sind beispielsweise zwischen Strasse und Nilufer viele kleine sehr gepflegten Baumschulen und Gärtnereien platziert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Stellen ebenfalls ausgeebnet und betoniert sind. Oder sprechen wir über die Schnellstrassen quer durch die unterschiedlichen Quartiere durch Kairo, bspw. die Teraet al-Zomor (zahlungspflichtiger Artikel: https://www.nzz.ch/international/kairo-eine-autobahn-mitten-durchs-quart...). Bei der Durchfahrt konnten wir in ehemalige Kinder- Wohn- oder Badezimmer sehen - oder mind. an die bemalten Wände, 20 m neben der Schnellstrasse. Oder die Totenstadt, die überbaut werden soll. Die Umsiedelung der Bewohnenden wird nur einen Bruchteil dessen kosten, was der Quadratmeter abwirft – Image-Pflege inklusive. Oder das Gebiet in Giza um die Pyramiden / die Sphynx, wo ein geplantes 7-Sterne-Hotel sicher nicht mit der aktuellen Situation der umliegenden Quartiere vereinbar sein wird. Umsiedelungen sind üblich. Und so reiht sich die «Hausboot-Bereinigung» nahtlos in den Eindruck und die mündlichen Berichte von Umgesiedelten ein, die wir in den letzten Monaten aus erster Hand erhalten haben.
Demgegenüber muss man festhalten, dass die meisten Kairoer sehr zufrieden mit der aktuellen Regierung sind (zumindest sagten sie es mir so), denn diese investiert gewaltig. Ob für das Land Verschuldungen oder ideologische Verpflichtungen entstehen, oder die Vergabe von Aufträgen auf Begünstigungen zurückzuführen sein könnte, ist ihnen weniger wichtig (oder nicht bekannt), als die massive und immens schnelle Modernisierung der Infrastruktur. Bspw. ist geplant, mit einem 8-Mrd-Auftrag über 2000km Bahnstrecke und über 60 Bahnhöfe zu modernisieren, was den drohenden Verkehrskollaps verzögern und die Verschmutzung reduzieren könnte. Ich war das erste Mal vor ca. 30 Jahren in Kairo, und stellte in diesem Jahr fest, dass sich bei mir eher eine Wehmut einstellt, die nostalgisch anmutenden Aspekte des für mich «damaligen» Ägyptens einer Modernisierung weichen zu sehen. Und vielleicht stellt sich nach dieser Modernisierung auch ein Gedanke zur Nachhaltigkeit ein.

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