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Mallorcas dunkles Labyrinth

Auf dem mit Schlaglöchern übersäten schmalen Weg zum Loch wird Pau Mora Rosselló unverhofft sentimental. Zwei Kilometer vor dem unauffälligen Eingang zum größten noch aktiven unterirdischen Marés-Steinbruch Mallorcas, sieben Kilometer südlich des Dorfes Porreres, kann der kahlköpfige Betreiber nicht mehr an sich halten: „Ich tue das, weil die Insel verdient, mit ihrer Geschichte in Verbindung zu bleiben.”

Die Aussage verwundert nicht: Marés gehört zu Mallorca so sehr wie Sobrassada, das schwarze Schwein oder die Mandelbäume. Schon zu Römerzeiten wurden Maréssteine aus den Felsen gehackt, später verwendete ihn der legendäre Architekt Guillem Sagrera (1380-1456) für den Bau der im gotischen Stil gehaltenen Fischhandelsbörse Lonja in Palma und sogar für das Castel Nuovo im fernen und damals unter spanischer Herrschaft befindlichen Neapel. Doch hatte es früher 1150 Steinbrüche auf der Insel gegeben, so sind es momentan nur noch rund ein Dutzend, wobei fast alle Steine über Tage gefördert werden. Neue Materialien wie Zement hatten dem Marés fast den Garaus gemacht. ... InfoQuelle Mallorca-Magazin