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Naveta Alemany

Im Küstenort Magaluf, Calvià trifft man auf die Naveta d’Alemany. Diese prähistorische archäologische Fundstätte auf Mallorca befindet sich am Ortsrand, ganz in der Nähe der Cala Vinyes.

Von Palma aus muss man über die MA-1 in Richtung Andratx und an der Ausfahrt 14 - Fahrtrichtung Magaluf abfahren. Von hier aus fährt man auf der Calle Blanca bis zur Wohnanlage Cala Vinyes. Anschließend nimmt man den Weg nach Porrassa bis zur Calle Rosa, wo sich an der Ecke zur Calle Estrella das prähistorische Monument befindet. Dort stellt man das Fahrzeug auf einem kleinen Parkplatz ab, und neben einem Pinienwald befindet sich dieses prachtvolle und ausgezeichnet musealisierte Element der  mallorquinischen Vorgeschichte.

In dieser archäologischen Fundstätte kann man eine der besterhaltenen prähistorischen Grabanlagen (Naveta) der Insel bewundern. Diese Gebäude wurden während der Bronzezeit der Balearen zwischen 1600 und 1000 vor unserer Zeitrechnung erbaut. In diesem Fall handelt es sich um ein freistehendes Gebäude, das wahrscheinlich zu einer kleinen Ansiedlung gehörte, wo mehrere Familien das umliegende Land bebauten und Schaf- und Ziegenzucht betrieben.

Das Gebäude steht auf einer kleinen, 33 m über dem Meeresspiegel liegenden Anhöhe, wodurch die Sichtkontrolle über das Gebiet bis Cala Vinyes, Son Ferrer und Magaluf gegeben war. Es war gewiss auch ein guter Ort zur Sichtung von Schiffen oder Booten, sodass die Bewohner diese aufgrund dessen Nähe schnell in Empfang nehmen konnten. Genau wie die übrigen dokumentierten Grabanlagen der Insel wurde dieses Gebäude in Zyklopen-Technik gebaut, d.h. mit großen Steinen. Sie werden „Navetas“ genannt, da sie die Form eines umgedrehten Schiffs (nave auf Spanisch) haben, wodurch ihre Rückseite die Form einer Apsis hat.

Während der Ausgrabungen wurden in dieser Plattform Überreste früherer  Besiedlungen aus der frühen Bronzezeit (1800-1500 v. Chr.) entdeckt. Die Mauern dieses Bauwerks sind sehr breit und bestehen aus zwei mit Kieselsteinen gefüllten Mauerseiten. Die Außenmauer besteht aus sehr dicken Steinblöcken, die sich vorzugsweise am Fundament befinden. Die Innenmauer wird aus kleineren Steinblöcken gebildet. Zur Verstärkung der Struktur wurde als Verstärkungsgrat eine dritte Mauer im Inneren der beiden anderen Mauern gebaut. Nachdem die Mauern errichtet waren, wurden sie mit kleinen Steinen, Schlamm und pflanzlichen Elementen wie dem damals sehr reichlich vorkommenden Oleaster bedeckt.

Heutzutage ist dieser archäologische Fundort auf Mallorca vollständig ausgegraben und perfekt restauriert.

Aber welche Funktion erfüllten diese Gebäude wirklich? Es wurden noch weitere Grabstätten auf der Insel wie etwa  Closos in Can Gaià und Hospitalet Vell ausgegraben. Hierbei handelte es sich um Wohnräume und Produktionsstätten für die zum Dasein ihrer Bewohner  notwendigen Waren wie Töpfe, Messer, Werkzeuge aus Knochen oder Holz. Die menorquinischen Grabstätten, von denen die Naveta dels Tudons die bekannteste ist, erfüllten diese Funktion nicht. Auf Menorca waren Navetas Gemeinschaftsgräber.

Neben den häuslichen Aktivitäten fanden auch andere Aktivitäten statt, wie die Organisation der Dörfer betreffende Entscheidungen.

Wenn man diese archäologische Reise fortsetzen möchte, ist ein Besuch dieser prächtigen Grabstätte der archäologischen Fundstätte in Calvia und das Entdecken ihrer Geheimnisse ein Muss.