Nilometer bedeutet soviel wie Wasserstandmesser. Im alten Ägypten diente er u. a. als Anzeige des Wasserstandes - vor- zur- und nach der Nilschwemme. An ihm konnten die Menschen - bis zum Bau des Assuanstaudammes - u. a. erkennen, wann die beste Zeit war ihre Saat auf die Felder zu bringen. Und Steuerbeamte konnten so den ungefähren Ernteertrag voraussagen und die Abgaben an den Staat bestimmen. In Kairo hingegen wusste man bei niedrigem Stand, dass Wasser unbedingt gespart werden musste - bei hohem Stand - dass es ggf. zu Überflutungen kommt.
Wer nach Kairo kommt, sollte sich auf der kl. Nil-Insel Ronda auch den Nilometer anschauen. Aus Aufzeichnungen ist zu erkennen, dass es schon um 622 Nilometer gegeben haben muss - aber der ca. 715-716 erbaute und gilt als der älteste und bedeutenste der islamischen Zeit. An vielen anderen Orten entlang des Flusses finden sich Nilometer - wie zum Beispiel am Kom Ombo Tempel, auf der Insel Elephantine - wo sich seinerzeit der berühmteste Nilometer befand.
Externe Infos: Der fruchtbare Schlamm der alljährlichen Nilschwemme war und ist für die Landwirtschaft im Norden Sudans und ganz besonders für die in Ägypten unentbehrlich. Bis zum Bau des Assuan-Staudamms mussten die Bauern dem Takt seiner Fluten folgen. Demnach gliederten sie ihren Kalender auch in drei Jahreszeiten: die Monate der Überschwemmung, der Aussaat und der Ernte. Die starken Monsunregenfälle im äthiopischen Hochland sind der Grund für die Überschwemmungen. Durch Auswaschung in den Hochebenen reichert sich das Nilwasser dort mit mineralhaltigem Schlick an, der das Uferland in Ackerboden verwandelt. Ohne die Nilschwemme wäre ein Leben in dieser Region kaum möglich.
Foto: ©mein-aegypten.com - Kairo - November 2009
Neuen Kommentar schreiben