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Osmanisches Fort in El Qusier

Ein lohnendes Ausflugsziel von den Ferienorten am Roten Meer ist das osmanische Fort in El Qusier. Und wenn man bedenkt, das die Region eine mehr 5.000 Jahre alte Geschichte hat, erscheint die Festung von El Quseir fast schon modern. Im Auftrag des osmanischen Herrscher Sultan Selim I. im 16. Jahrhundert erbaut, war sie über Jahrhunderte hinweg ein strategischer Punkt von Handelsbeziehungen nach Indien und China und in der Kriegsführung. Nach Übernahme der Festung durch Napoleons Armee im 18. Jahrhundert und einer weitere Eroberung durch die Briten, wurde sie schließlich von den Ägyptern selbst als Kriegsstützpunkt gegen Arabien genutzt. Nach Errichtung des Suezkanals im 19. Jahrhundert wurde die Festung von El Quseir militärstrategisch nicht mehr benötigt und verfiel. Erhebliche Restaurationsarbeiten waren nötig, um sie als Touristenattraktion nutzen zu können. Mit ihren kulturellen Artefakten, alten Kanonen und ihrem spiralförmigen Wachturm mit Blick auf die historische Stadt lockt die Festung inzwischen zahlreiche Besucher aus aller Welt an. Erst 1869 nach dem Bau des Suezkanals schwand diese Bedeutung. Zu lesen ist, dass Napoleon 1799 die Festung besetzte und einen Beobachtungsturm bauen ließ, von dem man auch heute noch einen fantastischen Ausblick über die kleine Stadt hat. Beim Rundgang über das Gelände erfährt man so einiges, u.a. über den damaligen Schiffsbau, den Phosphatbergbau und das traditionelle Leben der Beduinen.

Als ich das letzte mal im Herbst 2017 dort war, gab es keine weitere Besucher. Es ist wirklich schade, denn das Fort wurde zwischen 1997 bis 2005 mit viel Hingabe restauriert. Im hinteren Teil hat man tolle sanitäre Anlage installiert, die man in dieser Art nicht so häufig findet. Aber da die Besucher fehlen, legt sich der allgegenwärtige Wüstensand über die ehemals glänzenden Gegenstände.

 

September 2017