Am 04.11.2016 machten wir uns auf den Weg ins Luxor Museum, das direkt an der wunderschönen Uferpromenade „Corniche el-Nil“ liegt. Das im Dezember 1975 eröffnete - von außen schon sehr modern wirkende Museum für altägyptische Kunst - wurde vom Architekten Mahmoud el-Hakim gestaltet, der auch beim Bau des Nubischen Museums „seine Hände im Spiel“ hatte. Das Museum ist reich an außergewöhnlichen "Schätzen", wie Möbel, Geschirr der verschiedensten Epochen. Hier werden bedeutende archäologische Funde aus dem Luxor-Tempel, dem Karnak-Tempel und aus den Tempeln und Gräbern von Theben-West ausgestellt. Im Inneren gibt es 2+1 Ebenen, die auch für Rollifahrer gut zu erreichen sind. Gleich in der Eingangshalle „begrüßte“ uns eine Kalkstein Statue von Gott Amun (1347-1336 v. Chr.), die in der Karnak Tempelanlage gefunden wurde. Anschließend standen wir total fasziniert vor einem gr. Granitkopf - der den Pharao Amenhotep III (18. Dynastie 1403-1365 v. Chr.) darstellt und Ende der 50 Jahre in seinem Totentempel in Theben West gefunden wurde. Oder der Statuenkopf aus Rosengranit von Sesostris III (12. Dynastie 1878 – 1840 v. Chr.), der auch in der Karnak Tempelanlage gefunden wurde.
Natürlich sind alle hier ausgestellten Stücke etwas ganz besonderes – aber mich fesselte eines der bekanntesten Ausstellungsstücke im Luxor-Museum ganz besonders und zwar der Kopf der „heiligen Kuh“, ein aus Holz geschnitzter, teilweise vergoldeter Rinderkopf, den man im Grab von Tutanchamun (18. Dynastie 1347 – 1336 v. Chr.) gefunden hat. Er symbolisiert die Verehrung der Göttin Hathor – die als Göttin der Schönheit, der Liebe, des Tanzes, als Behüterin der Toten und vielem mehr - sowie als Beschützerin des ganzen Landes am Nil galt.
Auf dem Weg zum Obergeschoß kommt man nur unschwer an einer aus Calcit bestehenden fast weißen Doppelstatue vorbei, die Gott Sobek gemeinsam mit Pharao Amenhotep III (18. Dynastie 1403 – 1365 v. Chr.) zeigt, die Ende der sechziger Jahren nahe Luxor in einem Sobek-Tempel gefunden wurde. Auf der rechten Seite befindet sich in einem dunklen Raum die letzte Ruhestätte von zwei Mumien. Die eine soll die von Pharao Ahmose I und die zweite wurde von Zahi Hawass als die von Ramses I identifiziert.
Im Obergeschoss findet man neben vielen anderen interessanten Fundstücken – wie z.B. ein Bett, aus Pharaonischen Zeiten, mit Füßen die Löwentatzen ähneln, die auch aus dem Grab von Tutanchamun stammen. Ganz besonders gefiel mich die kunstvolle Rekonstruktion von Reliefszenen - eines Mauerteils eines Aton Tempels aus der Zeit als Pharao Echnaton regierte - der aus ca. 280 bemalten s. g. Talatat (Steinblöcken) hervorragend zusammengesetzt und gute 16 m lang ist. Hier lohnt es sich auf jeden Fall mal etwas genauer hinzuschauen.
Auf dem Rückweg liefen wir noch ins Untergeschoss des Museums – hier erwartet die neugierigen Besucher eine tolle Statuen-Sammlung die man bei Restaurierungsarbeiten des Sonnenhofes im Luxor Tempel gefunden hat. Schwer beeindruckt hat mich die Darstellung von Pharao Haremhab kniend vor Gott Atum und die Detailgenauigkeit der großen aus Rosengranit bestehende Statue von Pharao Amenhotep III – beide aus der 18. Dynastie.
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