Auf dem Tahrir-Platz triumphierte auch der ägyptische Humor. Was ist von ihm geblieben? Der Schriftsteller Chalid al-Chamissi hat nachgeforscht. Im Süden Ägyptens, nahe Assuan, erhebt sich ein mächtiger, gespaltener Felsblock, den man die Hungersnotstele nennt. Über seine Frontseite zieht sich eine über zweitausend Jahre alte Hieroglyphenschrift; sie berichtet von einer Hungersnot, die der Pharao Djoser erst durch eine grosse Opfergabe beenden konnte. Sieben Jahre soll die Dürre gedauert haben, weil der Nil nicht wie gewohnt über die Ufer trat und die Böden fruchtbar machte. Diese ominöse Sieben begegnet uns öfters in historischen und religiösen Schriften – und auch heute wieder beschäftigt sie die Ägypter.
Manch einer fragt sich, ob sieben Jahre nach dem Arabischen Frühling die lange Zeit der Dürre endlich zu Ende geht; eine Zeit, in der Machthaber unterschiedlicher Couleur jeden Keim politischen und gesellschaftlichen Wandels erstickten. Und viele denken sehnsüchtig zurück an die Springflut von Liedern, Gedichten und Kunstwerken, welche die Revolution Anfang 2011 freigesetzt hatten. Auf den Hausmauern erschienen Verse, wir ergötzten uns an geistreichen Graffiti, der Mutterwitz, für den die Ägypter berühmt sind, stand in prächtigster Blüte. Mit der repressiven Politik ist das alte Grau in unsere Strassen zurückgekehrt. Ist auch das Lachen auf den Gesichtern erloschen? .... InfoQuelle und weiterlesen unter nnz.ch
Neuen Kommentar schreiben