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Einmal um die Insel

Schwimmen ? Verrückt oder ?? Stimmt - aber genau das, haben zwei Leisungssportler im Sommer 2007 gemacht. In meinem Reistagebuch hatte ich ihre Geschichte verfolgt und aufgeschrieben.

Am 8.7.2007 steht:  360 km durchs Mittelmeer – oder „Hola, wer krault den da??  Um 5h in der Früh fiel der Startschuss für die zwei Deutschen Rettungsschwimmer, die meine Lieblingsinsel vom bis zum 14.7.2007 umschwimmen wollen.

Lars Görny (33 J. aus Stralsund) und Lutz Heimann (30J. aus Halle) wollen 360 km rund um die Insel schwimmen, nicht fahren. Los geschwommen wurde hier vom Strand in Peguera. Die Wetterbedingungen waren geradezu ideal. Zuerst ging es an der Steilküste entlang in Richtung Cala Rajada zum Cap Formentor. Dann weiter an der Ostküste über Sa Calobra, Calla de Deia, Calla Basset, vorbei an Sant Elm zum Cap Andrixol und dann zurück zum Ausgangspunkt Peguera. Jeden Tag ist einer der Beiden 16 Stunden lang im Wasser. Rechnet man die km mal in 50m Schwimmbadbahnen um, kommt man auf 7.200 Bahnen.
Die beiden Schwimmer haben bereits eine beachtlich Karriere im H2O hinter sich. Lutz Heimann ist 35maliger Weltmeister imRettungsschwimmen und sein Kumpel Lars Görny hatte 1997 als erster Mensch die Insel Rügen umschwommen.
Begleitet werden die Beiden von einen 25köpfigen Betreuungteam incl. Arzt u.a. in 2 Katamaranen, die als Basisschiffe dienen. Presse, Funk und Fernsehteams wollen auch life dabei sein. Natürlich werden die Schwimmer, wie es sich gehört, schon im Vorfeld auch ordentlich vermarktet. Bevor sie gestern anreisten, mussten sie noch einen Fernsehtermin in Berlin wahrnehmen.
Diese Inselumrundung war 2001 schon einmal geplant, wurde dann aber durch den Anschlag in New York gestoppt. Weil die Sponsoren, die die Kosten von 130.000 € übernehmen wollten, absprangen. Im letzten Jahr „bedrängte“ man sie, die Idee doch wieder aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Lars Görny aber seine Leistungsschwimmerkarriere schon längst aufgegeben. Lies sich aber dann doch überreden und fing wieder intensiv zu trainieren an und verlor in kurzer Zeit 12 kg Gewicht.
Geschwommen wurde in Etappen, einmal der Eine, einmal der Andere, immer im Wechsel. Am meisten Respekt haben die Beiden vor den Abschnitten Formentor und die Strecke an der Südwestküste. „Wenn sich das Wetter bis zur nächsten Woche gravierend ändern sollte haben wir keine Chance“, meinte Lutz Heimann.
Ich drückte ihnen alle verfügbaren Daumen.
Beide Schwimmer werden Neoprenanzüge tragen, um zum einen, die Körpertemperatur zu halten und zum anderen, um sich ggf. vor Quallen zu schützen. Für einen solchen Fall hatten sie zusätzlich Gesichtsmasken und Füsslinge im Gepäck. Geschlafen wurde an Bord eines Begleitschiffes in deren Kombüse auch für eine reichlich kohlenhydratvolle Ernährung gesorgt wurde.