Der in Oberägypten gelegenen Ort Dendera liegt runde 60 km nördlich von der Tempelstadt Luxor entfernt. Einst gehörte der Ort zu den heiligsten im Reich, hier verehrten die Pharaonenkinder Hathor, die Kuhköpfige, die Göttin der Liebe. Erbaut wurde der Tempel Ende des ersten Jahrhunderts vor Chr. und der Göttin Hathor geweiht, die als Frau mit Kuhohren dargestellt wird und als Gottheit des Kosmos verehrt wurde, in dem das Leben Form annimmt, aber auch als Göttin der Liebe, als Quelle der Freude der lebenden Kreaturen. Seinerzeit war der Ort die Hauptkultstätte in der die Himmels- und Liebesgöttin Hathor, aber auch ihr göttlicher Gemahl Horus von Edfu und ihr Sohn Ihi verehrt wurden und eine der berühmtesten Stätten im alten Ägypten.
Der Tempel ist auch als Sistrum Tempel bekannt, da er wie ein riesiges Musikinstrument konzipiert ist, in dem die "Harmonien des Kosmos zusammenfließen". Die imposante Tempelfassade, bzw. Vorhalle misst ca. 42m in der Breite und die Säulenhalle mit ihren 24 riesigen Sistrum Säulen ist ca. 24m tief. Da der Tempel bis ins neunzehnte Jahrhundert verschüttet war, ist er sehr gut erhalten geblieben. Leider sind von der Lehmziegelmauer (von ca. 290m x 280m), die den Tempel einmal umgab, nicht mehr all zu viel übrig.
Und auch hier kam mir wieder der fragende Gedanke: wie haben die Menschen es damals nur gemacht, so etwas einzigartiges zu erschaffen.