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Marinemuseum, Meeresbiologie und Aquarium

Zwar wusste ich schon seit Jahren von einem Marine- bzw. Meeresbiologischen Museum und Aquarium in Hurghada, aber erst nach einem Spontanbesuch im August 2014 beschäftigte mich das Ganze ein bisschen mehr. Gehört es doch zu der so wenig bekannten Geschichte der Stadt.

Gegründet wurde das Aquarium von Prof. Hamed Abdel Fattah Gohar, geb. 1907 in Kairo und 1992 auch dort verstorben.

Prof. Dr. Gohar war der Gründungsvater für Ozeanographie und Meeresbiologie und das nicht nur in Ägypten, sondern in der arabischen Welt. Nach einem abgeschlossen Studium der Naturwissenschaften, begann er 1931 an der Universität Cambridge Ozeanographie zu studieren um Meeresforscher zu werden. Seine erste Arbeit verfasste er über die weichen Korallen des Roten Meeres, die immer seine Leidenschaft blieben. Ägyptens erste biologische Meeresstation wurde vom Britischer Professor Cyril Cross 1928 in Hurghada gegründet. Gohar wurde ca. 1935 dessen Vizemanager, übernahm ca. 9 Jahre später die Leitung und gründete das noch heute existierende Aquarium.

Ein viertel Jahrhundert lang lebte er in einer Villa auf dem Gelände der Station in Hurghada und widmete sich mit Haut und Haaren dem erforschen des Roten Meeres. Er war es, der 1942 nachwies, dass im Roten Meer immer noch Dugons existierten, die eigentlich schon lange als ausgestorben galten. Ein verendetes Exemplar, das am Strand gefunden wurde, konnte er und sein Team seiner Zeit sezieren und vollständig in Fonalin tauchen und so für die Nachwelt erhalten.

18 Jahre, von 1973 bis 1992, seinem Todesjahr, gestaltete er die wöchentlich ausgestrahlte TV-Sendung „Die Meereswelt“, er verfasste Studien, war Mitverfasser von Lexika, lehrte Meereskunde an der Uni in Kairo, war wissenschaftlicher Berater in verschieden Gremien und vieles mehr.

Im August 2012 wurde das Areal, unter Leitung von Mohamed Abdel Wahab und seines Manager Baher Ezzat, nach einer gründlichen Renovierung für die Öffentlichkeit wieder freigegeben. Das Gelände in Dahar hat drei Teile, das Meeresbiologische Museum, das Aquarium (das man nach dem letzten Regen im Oktober 2015 getrost auslassen kann) und seine Villa. Vor einiger Zeit wurde ein Neubau begonnen, in das das alte, total marode Aquarium irgendwann mal einziehen soll.

Inzwischen schau ich bei jedem Aufenthalt mal kurz vorbei.

Eintritt zuzüglich Fotoerlaubnis: 10 bis 30 LE

Offnungzeiten: je nach Bedarf - es ist aber immer jemand vor Ort - man freut sich über jeden Besucher.  

Fotos: Aya Nader - Zainobia und Mein Ägypten