Skip to content Skip to navigation

Sinai - die arabische Halbinsel am Golf von Aqaba

Es gab mal eine Zeit, da waren der Sinai und die arabische Halbinsel fest miteinander verbunden. Gigantische Erderschütterungen führten zur Abtrennung. So entstand im Westen der Golf von Suez und im Osten der Golf von Aqaba.
Der Touristenort Sharm el Sheikh entstand durch die Israelis, die am höchsten Küstenpunkt eine kl. Siedlung bauten.  Politisch gesehen gehört der Sinai seit 1982 ganz zu Ägypten, nachdem seine Besatzer in den vorhergehenden Jahrzehnten einige male gewechselt hatten.

Im Westen wird die Sinaihalbinsel durch den 1869 eingeweihten Suezkanal begrenzt, im Norden durch das Mittelmeer, im Nordosten durch die Grenze nach Israel. Der Suezkanal trennt Afrika von Asien. Der Südsinai, der die Form eines Dreiecks hat, wird auf 960 km Länge von den zwei Armen des Roten Meeres umspült. Den westlichen Arm nennt man den "Golf von Suez", den östlichen "Golf von Aqaba", bzw. "Golf von Eilat".Bewohnt wird der Sinai vor allem von Beduinen, die etwa 20 Stämmen zugehören, von nicht-beduinischen Ägyptern und zehntausenden von Touristen. Die Zahl Ersterer wird mit etwa 50.000 Personen angegeben. Nicht-beduinische Ägypter zieht es auf der Suche nach Arbeit in den Sinai seit der Tourismus dort so boomt. Es gab einen Plan der ägyptischen Regierung, der vorsah, fünf Millionen Leute vom Niltal in der Sinai umzusiedeln. Dieser wurde jedoch nicht in vollem Maße umgesetzt.

Der Nordsinai
Der Nordrand des Sinai wird vom Mittelmeer umspült. Man rechnet dem Nordsinai das Gebiet zu, das sich von der Küste bis zu der Linie Suez-Eilat erstreckt. Der Norden dieses Teils ist mit Dünen bedeckt, die vorwiegend durch Flugsand gebildet werden und hat 100-150 mm durchschnittlichen Jahresniederschlag.
Daß dennoch Landwirtschaft möglich ist, hängt mit unterirdischen Wasservorkommen zusammen. Durch die Neigung des Kalksteintafellandes At-Tih (s.u.) fließt Grundwasser aus dem Landesinneren in die Küstenregion. Zusätzlich befinden sich noch große Mengen fossilen Grundwassers unter der Erde, das aus dem Pluvial stammt, einer Art Eiszeit der Subtropen, die im Pleistozän viel Niederschlag brachte. Der natürliche Pflanzenwuchs des Nordsinai wird der saharo-arabsichen Vegetationszone zugerechnet.

Das Hochgebirge
Ziemlich genau im Zentrum des südlichen Sinais befindet sich das Hochgebirge. die höchste Erhebung ist der Katharinenberg mit ca. 2.642 m, sein berühmtester ist der Mosesberg mit ca. 2.285 m. Die Flora und Fauna der Gebirgsregion ist mit über 400 Arten einfach einzigartig. Das gesamte Gebiet - rund um das Katharinenkloster und den Mosesberg - stehen seit 1988 unter Naturschutz.

Der Südwesten
Vom Gebirge aus Richtung Westen fällt das Land ab und läuft in einer breiten, sandigen Küstenebene aus. Die Gegend ist etwas weniger spektakulär als der Osten. An der Küste gibt es mehrere Schwefelquellen, die bekannteste unter ihnen das sog. Hammam Faraun - das Bad des Pharao. Direkt am Meeresufer befinden sich dort Höhlen, die mit ihrer heißen, schwefelhaltigen Luft eine Art Sauna bilden, die schon seit jeher von Menschen genutzt wird, um rheumatische Beschwerden zu heilen.
Die größte Oase des Sinai, Feran, liegt an der Straße St. Katherine - Abu Rudeis etwa auf halber Strecke. Ein Meer von Palmen zieht sich zu beiden Seiten den Weg entlang, jedoch trocknen sie mehr und mehr aus und beginnen, abzusterben. Der Grundwasserspiegel ist in den letzten Jahren nämlich drastisch gesunken.
Nordöstlich der Küstenstadt Abu Zenima befindet sich inmitten einer grandiosen Landschaft der altägyptische Tempel von Serabit el-Khadim.
An der Westküste findet man weniger internationalen als vielmehr einheimischen Tourismus. Dort, im Golf von Suez wird ein beträchtlicher Teil des ägyptischen Erdöls gefördert.

Der Südosten
Die Küstenstädte Nuweba, Dahab und Sharm El-Sheikh sind stark vom Tourismus geprägt. Genau genommen sind sie aus diesem Grund entstanden, denn noch bis in die 50er Jahre gab es an diesen Orten so gut wie keine Häuser. Mit der Entdeckung der Korallenriffe der Ostküste, die zu den schönsten auf der Erde zählen, begann der bis heute anhaltende Bauboom in den Städten, aber auch an den Stränden zwischen den Städten. Es heißt, die gesamte Ostküste sei (bis auf die Regionen der Naturparks) bereits an Investoren verkauft, die dort Hotelanlagen errichten.