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Tempel von Maharraqa

Der Maharraqa Tempel mit den Augen von Amelia Edwards - Zitat in ihrem Reisetagebuch aus dem Jahr 1873/74 "Tausend Meilen auf dem Nil" - So rundern wir eines Tages nach Maharraka hinunter - an sich eine lanweilige Ruine, aber malerisch verlassen daliegend. Wenn man beim Anlanden die Uferböschung heraufkommt, sieht man zwei parallele Säulenreihen die kühn in den Himmel emporragen und ein verfallenes Gebälk tragen. Im Vordergrund  kümmern ein paar im Wachstum zurückgebliebenen Dumpalmen in einem trockenen Boden vor sich hin. Die kahle Wüste bildet in der Ferne den Abschluss. .... Der Tempel - ein spätes römisches Bauwerk - schien wohl von einem Erdbeben zertrümmert worden zu sein, ehe er fertig gestellt war. Das ganze Mauerwerk ist noch im Rohzustand - die Säulen , wie sie aus dem Steinbruch kamen und die Kapitelle als Block herausgehauen und auf den Bildhauer wartend. Die unvollendeten Ruinen - von denen jeder Stein so neu aussieht, als ob die Arbeit noch im Gange wäre - bewegen die Fantasie auf seltsame Weise. ... (Kapitel 19 "Zurück durch Nubien" / Seite 324)

Und ich war an einem sehr heißen Morgen Mitte April 2021 dort - Der Tempel von Maharraqa  - das Monument, das im Vergleich zum Tempel von Dakka einer kleinen Kapelle gleicht - befindet sich heute in Richtung Ufer des Nasser-Sees - etwas unterhalb vom Dakka Tempel. Die beiden Tempel wurde restauriert und 1966 zusammen am heutigen Standort wieder aufgebaut. Der Tempel von Maharraqa wurde auf Veranlassung von Augustus in der Römerzeit begonnen - dem Gott Serapis und der Göttin Isis geweiht. Das Bauwerk blieb allerdings unvollendet – ist sehr schlicht, ehemalige Relifs - wenn man sie überhaupt so nennen kann - sind kaum noch erkennbar. Sein ursprünglicher Standort lag am Westufer des Nils - ca. 120 km südlich von Assuan und runde 50 km nördlich vom heutigen Standort.