Leicht kann eine Busfahrt durch die ägyptische Wüste zur Geduldsprobe werden: 40 Grad Celsius im Schatten, der Teer schmilzt dahin, und der Fahrer hat alle Zeit der Welt. In der Wüste Wasser zu finden ist ein schwieriges Unterfangen. Den Busbahnhof von Nuweiba ausfindig zu machen ist für einen Fremden nahezu unmöglich. Keine Schilder, keine Bahnsteige, nichts. Nur eines ist klar: Das Gelände liegt nicht - wie sonst Bahnhöfe - zentrumsnah, sondern irgendwo am staubigen Rande der ägyptischen Oasenstadt. Da es keinen örtlichen Nahverkehr gibt und Fußmärsche in der Hitze schnell zur Tortur werden, wirft man sich mit seinem Gepäck am besten irgendwo vor einen der selten vorüberfahrenden Busse - in der Hoffnung, der Fahrer finde das Bremspedal und lasse einen aufspringen, damit man irgendwann zum Bahnhof gelangt. Die zentrale Busstation liegt hinter einer Mauer. In dem Hof stehen ein paar alte Vehikel, die meisten außer Betrieb. In einem Eck befindet sich ein kleiner Schalter, hinter dem ein Ticketverkäufer sitzt. Davor zwei Bänke, die jeweils drei Personen Platz bieten, ein flaches Dach schützt vor der Sonne. "Dahab, elf Pfund", sagt der Verkäufer (1,60 Euro). Er füllt sorgfältig eine Rechnung aus, an die er das Ticket tackert. Daraufhin trägt er die Nummer des Fahrscheins in eine extra Liste ein, vergleicht noch einmal die Kennzahl, damit ja nichts schief läuft. Der Vorgang nimmt mehr als fünf Minuten in Anspruch. Da es sich nicht erschließt, welcher der Busse wann auf die Strecke gehen wird, bleibt man an der Zahlstelle sitzen und schaut dem Treiben auf dem ummauerten Gelände zu. Männer in langen Kutten und arabischen Kopftüchern sind wild gestikulierend und in heftiger Diskussion an den Bussen zu Gange. Plötzlich ruft der Bahnhofsvorsteher: "Bus nach Dahab!" ..... Bei SpiegelOnline klönnt ihr Weiterlesen
Foto - mein-aegypten.com