Geschichten und Weisheiten von Thomas C. Bordiehn, der mit seiner Familie seit mehr als 20 Jahren in Hurghada lebt und arbeitet!
Die bekanntesten Auswanderer der Stadt am Roten Meer, sind m. E. Barbara und Thomas C. Bordiehn.
Thomas Bordiehn gehörte mit 25 Jahren zu einem Team, das sich einen Stern im „Guide Michelin“ erkochte. Mit 27 Jahren war er der jüngste Küchenchef einer noblen Hotelkette. Zu seinen Gästen zählten u.a. Stars wie Götz George, Jean Paul Belmondo oder Thomas Gottschalk. Er galt als einer der hoffnungsvollsten Deutschen Nachwuchsköche.
ABER: eines Tages warf Thomas Bordiehn alles hin. Mit seiner Frau Barbara, (die ihn 1987 geheiratet hat) und gut 260kg Gepäck "ging" er Ende März 1991 in die Wüste und zwar nach Hurghada. Als s.g. Entwicklungshelfer kamen sie am Roten Meer an und bilden seit dem - unter anderem - Köche, Personal für Küchen und Service aus. Ihr Trainings- und Ausbildungscenter hat sich schon lange zum wichtigen Ort des kulturellen Austausches gemausert. Die Prüfungen werden nach deutschem Standart, von der Industrie- u. Handelkammer Leipzig abgenommen. Schade finde ich persönlich, dass so wenige, die das Glück hatten einen Beruf zu erlernen, dann in andere, augenscheinlich gewinnträchtigere Beschäftigungen abwandern.
Beide erlebten den rasanten Aufstieg des einstigen Fischerdörfchens “Al Ghardaga” zu der heutigen pulsierenden Touristenmetropole, die auch heute noch stetig wächst. Zwischen Wachstumseuphorie und Terrorangst versuchten und versuchen sie bis heute Brücken zwischen den beiden Welten "Orient und Okzident" zu schlagen.
Es dauerte nicht lange, da war die Idee eines "Lehr-Restaurants" geboren, die 1991 durch eine Unterstützung der Bundesregierung verwirklicht werden konnte. Die Unterstützungszeit war relativ kurz und das Projekt trug sich selbst. Wenige Monate nach der Eröffnung (im Oktober 92) war die Villa zu einer festen "Größe" in Hurghada geworden. Mit der Namensgebung des Restaurants hatte Thomas allerdings anfangs Magenschmerzen. Als dann auch noch ein Gast fragte, ob es sich dabei um einen Kindergarten handelt, gingen bei ihm die Lichter aus. Mit dem Namen war doch nur das Bistro gemeint.
Das feine Restaurant mit den schweren Tischdecken. Den edlen Servietten, den drei Besteckgarnituren und den passenden Weingläsern mit einem Kindergarten zu verwechseln – nein, das war zuviel für ihn. ... In den Köpfen von Hurghadas Taxifahrer hatten sich aber der Name der Villa längst verfestigt. Wer damals ins „Bordiehn`s“ wollte erntete nur verwirrtes Kopfschütteln. Bei der Frage nach der „Villa Kunterbunt“ sagten sie OK. Schließlich resignierte Thomas.
Tapfer malte er aber auch später an die Wand des Neubaus noch „Bordiehn`s“. Zwischenzeitlich hatte sich die Villa Kunterbunt zu einem solchen Markenzeichen entwickelt, welches aus Hurghada nicht mehr wegzudenken war.
Richtig stolz wurde er aber auf den Namen „Villa Kunterbunt“ als Verwandte von Astrid Lindgren das Restaurant besuchten und begeistert waren. So hatte die große Dichterin ein Jahr vor ihrem Tot wohl erfahren, dass Pippi doch noch in Ägypten angekommen ist!! Seit März 2006 gibt es diese 3 Puppen, die von einer Künstlerin aus Kairo, eigens für die ehemalige Villa Kunterbunt angefertigt wurden.
Barbara und Thomas Bordiehn betreiben drei exellente Restaurants in der Stadt: Das "Bordiehn`s", das "Bordiehn`at Marina" und das "La Piazetta". In allen dreien hab ich mich schon mehr als einmal satt gefuttert und geh immer wieder gern hin.
Im November 2005 haben wir uns persönlich kennen gelernt und unter anderem diskutiert wie man ein "Kamesteack mit Schockosoße" erfinden konnte - denn für mich passte das einfach nicht zusammen.
Am Ende hatte er mich überzeugt es zu testen, allerdings mit der Option, wenn ich es absolut nicht mochte, es zurück gehen lassen könne und wenn es mir schmecken sollte - er die Kosten übernahm. Es war ein kulinarischer Genuss. .....
erstellt 2005