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Was essen und trinken die Ägypter?

Es hat ein bisschen gedauert, aber inzwischen liebe ich die ägyptische Küche, obwohl ich noch lange nicht alles getestet, oder ausprobiert habe, aber bei jedem Aufenthalt kommt etwas „unbekanntes meist sehr schmackhaftes“ hinzu. Aber es gibt auch Dinge, die ich nie oder nie wieder über meine Lippen bringen werde - wie zum Beispiel Molocheya.

Was hier steht ist nur ein „Hauch des Ganzen“. Ja gut, ich empfinde die „Ägyptische Küche“ oft als recht fett. Gekocht wird je nach Geldbeutel mit Sonnenblumenöl, oder gesünderem Olivenöl. Sie ist auf der einen Seite häufig stark gewürzt und auf der anderen Seite sehr sehr süß. Einladungen zum Essen hatte ich schon viele bei lieben Familien in Hurghada , in Kairo, in den Oasen und ich muss sagen – es war immer hervorragend. Traditionell sitzen alle im Kreis - in der Mitte stehen die vielen Schalen und Schälchen. Gegessen wird mit den Händen. Als Löffel dient das Brot (Ayesh oder Aish). Mit einer Gabel würde mir das Ganze sicher nicht so gut schmecken. Denn mit den Händen essen hat meiner Meinung auch was mit Genuss und Sinnlichkeit zu tun.
Der „normale“ Ägypter isst eigentlich überwiegend vegetarisch. Für einen Grossteil der Familien ist Fleisch schlichtweg teuer und kommt meist auch nur zu besonderen Gelegenheiten auf den Tisch. Und wenn es Fleisch gibt, dann nur von Rind, Huhn und Lamm wird es meist auf dem offenen Feuer gegrillt oder im Ofenrohr gebrutzelt. Auch die reichhaltige Auswahl an Hülsenfrüchten spielt in der ägyptischen Küche eine große Rolle. Was jeder mal testen sollte, ist die Vielfältigkeit der Mezze (Vorspeisen). Dazu gehören u.a.:

  • Baba Ganoush (gut gewürzter Sesam-Auberginenbrei)
  • Falafel - oder Tameya - der ägyptische Burger - in eine Aisch Baladi (Brottasche) kommen ein bis drei Tameyabällchen, meist mit etwas Salat und ein paar Turchistückchen (in Essig eingelegte Gemüsestücke) sowie einer Joghurtsoße gefüllt.
  • Feteer Fatir (Fitir) eine Art ägyptische Pfannkuchen, die mit Hackfleisch, Gemüsestückchen oder süß mit Nüssen, Honig, Frischkäse und mehr gegessen werden - die Dinger schmecken himmlisch, wobei ich die herzhafte Machart bevorzuge.
  • „Fuul“ ist das, was die Pizza für die Italiener, das Chili für den Texaner, die Paella für die Spanier und der Milchreis für meinen Mann ist, das ist "Fuul Medames" für den Ägypter - eben ihr Nationalgericht. Fuul, sind ägyptische braune Bohnen, die auf vielerlei Arten zubereitet werden. Dieses Gericht soll älter als der Islam, älter als die Kopten sein und wurde schon von den Pharaonen geschätzt. Es fehlt auf keinem Hotel-Buffet und wird auch von den einheimischen schon zum Frühstück viel und gern gegessen, weil es extrem billig ist und Energie liefert. Was auch nie fehlt, sind scharf eingelegte Gemüse.
  • Hummus (Kichererbsenmus)
  • Ku(o)shari (Linsen, Reis und Nudeln, Tomatensoße und geröstete ZwiebelnFalafel (super leckere Gemüsefrikadellen aus Kichererbsen- u. Bohnenteig in klein)
  • Shackshucka (Tomaten, Zwiebeln und Eier)
  • Tabula(e)h  (Salat aus Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie)
  • Thaina (Sesammus)

Aisch = Brot - die Brotsorten der Ägypter und Nahrungsmittel Nr. 1:

  • Aisch Baladi - die runden Fladenbrote, die es in hell und dunke gibt - werden zu jeder Mahlzeit gereicht
  • Aisch Schams = Sonnenbrot -
  • Aisch Fino - Milchbrötchen in länglicher Form
  • Aisch Franzauwy - größer wie Aisch Fino
  • Aisch Kaiser -ähnlich wie Milchbrötschen
  • Fatir Maschaltet = einem Croissant ähnlich
  • Baksumat - Gebäckstangen - Zwieback ähnlich

Salate gibt es natürlich auch, wie zum Beispiel:

  • Fatousch, ein oberleckerer Brotsalat, oder
  • El Lobia, ein Salat aus weißen Bohnen
  • Gargir, ist für mich der absolute Hammer, sehr sehr lecker. Das sind würzige grüne Blätter (mit unserem Ruccola zu vergleichen), die oft als Salat oder in ganzen Blättern als Beilage zur Hauptspeise gereicht werden. Man sagt, dass es ein Aphrodisiaka für Männer sei.
  • Mashi: Das sind kleine mit Reis gefüllte Gemüse, Papriken, Kohl- oder Weinblätter. Die Dinger sollten nicht größer als ein Daumen sein. In Hurghada gibt es einige hervorragende einheimischen Restaurants, von dort kann man sich auch alles abholen und zu Hause verputzen.
Und nun zu den , Kleinigkeiten - die sich sehr gern um die Hüften legen, die Süßspeisen (hier nur ein paar kl. Leckerreien):
  • Om Ali (Blätterteig mit Cocusflocken, Rosinen, Nüssen und kann zu Hause sehr gut nachgemacht werden, steht bei mir an Nr. 1) Wie man es zu Hause nachmachen kann findet ihr unter der Rubrik "Rezepte"
  • Basbusa (Grießkuchen)
  • Kunafa (sehen aus wie hauchdünne "Zucker-Nudeln") und mit so einer Maschine werden sie hergestellt.
  • Mehalabiya, ein süüüüßer Pudding, der entweder mit Rosen- oder Orangenwasser aromatisiert wird (und sich geschmeidig zu Hüftgold verwandeln).
  • Belila (süße Graupen) ich hätte nie gedacht, dass das so lecker sein könnte. Ist auch etwas für Müslifans.
  • Milchreis = Ros bil Baban
  • Süße Kekse aller Art (es gibt in Hurghda einige super Bäckereien) und Halva (hab ich noch nicht probiert)

Wer in Ägypten ist sollte auch die vielen frischen Fruchtsäfte nicht vergessen:

  • Assier Asab (Zuckerrohrsaft) er sieht ein wenig gewöhnungsbedürftig aus, ist aber schön gekühlt eine leckere Sache. Um den Saft aus dem Zuckerrohr zu gewinnen muss dieser vor Sonnenaufgang geerntet werden, da der Saft am Tag, wenn  die Sonne brennt, zurück in die Wurzeln fließt.
  • Assier Lemon (Limettensaft) wunderbar erfrischen und unvergleichlich lecker, leider panschen die meisten heute viel zu viel Wasser bei.
  • Assier Guava (Guavesaft) Einer meiner Favoriten ist. Die ägyptische Guave ist blassgelb und hat Ähnlichkeit mit einer Birne. Reife Guaven sind weich und sehr druckempfindlich. Das Fruchtfleisch ist mehlig und in der Mitte sind viele kleine Samenkerne.
  • Assier Manga (Mangosaft) - ich denke da braucht es keine Erlärung mehr
  • Assier El Ballah (Dattelsaft) und und und
  • Aswanli (Dunkler "Gerstensaft" der in Assuan hergestellt wird)
  • Erk Sous - Lakritz Getränk aus Süßholz (wer unter hohem Blutdruck leidet solle es mit Vorsicht genießen)

Warme Getränke:

  • Shei Koschari = schwarzer Tee (ohne ihn kann ein Ägypter kaum überleben - leider geht man in den Touristengebieten immer mehr dazu über "schönde" Teebeutel in heißem Wasser zu servieren) Wer aber einen "echten" Ägyptischen Tee trinken möchte, der bestellt Shei Koschari - mit oder ohne Minze.
  • Shei bil na na = schwarzer Tee mit frischen Minzblättern
  • Ahwa = das ist türkischen Kaffee mit Kardamon. Richtig serviert wird er direkt am Platz und aus einem kleinen Blechkännchen in ein kleines Glas geben – inklusive Kaffeesatz! Die meist bestellte Variante ist „ahwa masbut“, soll heißen: leicht gesüsst. Wer den Caffee lieber ohne Zucker möchte, der bestellt "sädar" und wers sehr süss mag bestellt "sjedar" 
  • Karkadeh: Malvenblütentee
  • El Jansun: Anistee
  • El Helba: aus Bockhornkleesamen
  • El Kerfa: Zimttee
  • Gansabil: Ingwertee
  • Tamr Hendi oder auch Tamarinde: (hier muss ich weiter ausholen). Sicher habt ihr bei einem Stadtbummel, an guten Gewürzständen mal Körbe gesehen, die so braune Kugeln enthielten. Man könnte sie auf den ersten Blick mit getrockneten Pferdeäpfeln vergleichen, sind sie aber nicht. Man weicht sie über Nacht in Wasser auf, drückt sie aus und hat dann einen wunderbaren Dürstlöscher, der leicht säuerlich - ggf. mit Stachelbeersaft zu vergleichen ist.
  • Sahla(e)p, ein herrlich durchwärmendes Getränk, wenn die Abende kühler werden. Heiße sämige, nach etwas Vanille schmeckende Milch. Gemixt mit Sesam, Kokosraspeln, gehobelten Nüssen und ggf. frischen Bananenstückchen.