Auch wenn dieser kl. Bericht schon ein paar Jahre alt ist - soviel hat sich nicht verändert. Kommt einfach mal 3 Wochen mit nach Mallorca!! Schließlich ist sie - bis heute - die Lieblingsinsel der Deutschen.
Samstag 21.06.2008 - Es war soweit, um 4.30h klingelte der Wecker. Mein Mann machte sich von Niedersachsen aus - per Motorrad, auf die lange Reise nach Mallorca. Gute 1750 km lagen vor ihm. Das Thermometer zeigte gerade 2° mehr, als im letzten Juni - nur kühle 16° an. Be- u. Gepackt hatten wir die Maschine gestern schon, nur die Regentasche blieb in der Stube stehen. Wer wusste schon im voraus, was eine Nacht an Wetterüberraschungen bringt? Angesagt war ggf. Regen, aber auch schwere Gewitter. Ein paar Tropfen mehr oder weniger machten bei einer Zweiradtour schon ne Menge aus. Gegen 5.30h verabschiedeten wir uns und wie jedes Jahr beschlich mich ein komisch- ungutes Gefühl: Hoffentlich, ging alles gut und ich konnte ihn am Montag gesund u. wohlbehalten wieder in die Armen schließen. Um 12.12h dann die erste SMS: Bin jetzt am Mittagsrasthof angekommen, die ersten 300km nur Regen. Jetzt wird`s langsam besser und es sind 27°
Ich musste meinen Koffer noch packen. Bis auf eine Tüte Maggi für griechische Bouletten, einer alten Badetasche und ein paar Socken, starrte er mich mit "großer Klappe" an. Die Frage, was mitnehmen und einpacken, was brauchen wir, was mal wieder nicht, stellt sich jedes Jahr aufs Neue. Egal, alles was mit spontan einfiel legte ich rein.
An diesem Samstag habe ich den Flughafen der niedersächsischen Landeshauptstadt zum ersten Mal leer gesehen. Schnurstraks konnte ich zum Schalter durchgehen und wurde sofort abgefertigt. Mein Koffer wog genau 21 kg und den Ticketausdruck brauchte ich auch nicht mehr. Der Perso reichte.
Mein Schutzengel hatte Mitleid und ich entdeckte den Wagen nach kurzer Zeit. Koffer rein, Radioblende drauf und ab gings auf die Via Centura in Richtung Palma - Andratx. Um 22.30h hatte ich endlich einen Einstellplatz in Cala Fornells gefunden."Immer wieder Samstags" gibt es hier oben extreme Parkplatznot. In der näheren Umgebung befinden sich zwei hervorragende Spanische Lokale, Can Louis und die Grand Tortuga, die an diesem einen Wochenendtag - seit je her sehr gut besucht werden. Einen Umstand, den ich leider immer wieder vergesse. Unserer Apartment liegt recht abgelegen, zwei Treppen nach unten und hat nur ein anderes, in unmittelbarer Nähe. Durch mein geklapper schreckte ich unsere liebe Nachbarin auf. Eigentlich hatte ich mit ihr um diese Jahreszeit nicht gerechnet und freute mich um so mehr sie gesund wieder zu sehen - sie lud mich spontan auf ein Gläschen Spanischen Sekt ein. Wenn man sich über ein Jahr nicht gesehen hat, gibt es einiges zu erzählen und das braucht Zeit. Um 2.30h gab ich mit einer gewissen Bettschwere auf und ging nach nebenan. Dort erwartete mich: ein unausgepackter Koffer, die Terrassenmöbel mitten im Raum und kein einladendes Bett. Es dauerte eine weitere Stunde, dann war alles soweit hergerichtet, dass ich mich in die waagerechte legen - aber leider dann doch nicht schlafen - konnte.
Ich kaufte alles, was mir spontan einfiel und fuhr nach Santa Ponca um noch was zu Rauchen zu besorgen. In Spanien bekommt man Tabakwaren nur noch in speziell gekennzeichneten Läden. Selbst an einer Tanke gibt es nichts mehr.
Gestern hatte ich mir vorgenommen am Morgen noch Alcudia zu fahren, aber ich kam nicht in die Puschen. So verbrachte ich den Nachmittag auf der Terrasse, beschnitt die erbärmlich aussehenden Pflanzen, packte aus, kramte hier und da rum und genoss es einfach - wieder hier zu sein. Der Himmel zeigte sein strahlenstes blau, vereinzelt flogen große kreischende Möwen vorbei, die Luft fühlte sich wie Samt und Seide an. Um diese herrlichen Eindrücke fest zu halten, baute ich mir am späten Nachmittag wieder mein Terrassenbüro mit Blick zum Meer auf. Um 17.50h Pieppiep: Bin jetzt am Hafen und habe meine Bordkarte, die Fähre legt wie immer um 23h ab, bis morgen früh. Ich setzte mich auf meine Lieblingsterrasse, genoss die Aussicht und begann all die herrlichen Eindrücke, die ich der kurzen Zeit schon wieder eingefangen hatten, in meinen kl. PC einzutippen. Seit Jahren haben sie nichts an Schönheit eingebüsst. Es ist immer noch - wie beim ersten Mal.
23.06.2008 Montag - Die Nacht war genauso schlaflos wie die Vorherige. Gegen 5.30h fingen die Spatzen an zu singen und 20 Min. später stand ich auf der Terrasse und schaute in die Richtung, aus der die Schiffe vom Festland in den Hafen von Palma einfuhren. Zwei beleuchtete Fähren glitten in kurzen Abständen übers Meer. Knapp 2 Stunden später kam mein Angetrauter wohlbehalten in Cala Fornells an. Er erzählte, dass vor ihnen eine ISKOMAR Fähre in den Hafen eingelaufen war. Die lange Reise war Gott sei Dank gut verlaufen und wir hatten uns gesund wieder. Jetzt - endlich, konnte unser Urlaub beginnen.
An diesem Montag fand auf der Insel die Nacht der Nächte statt, ob ich meinen Mann überreden konnte zu einem der zahlreichen Strände zu fahren, um dem Treiben einmal zuzusehen, stand gegen 19h noch in den Sternen. In den vergangen Jahren waren wir immer eine Woche später auf der Insel. In der Nacht vom 23. auf den 24.6. feiert man traditionell die "Noche desSan Juan". Das Fest läutet den Sommer ein, der zwar astronomisch gesehen - schon vor zwei Tagen war, aber hier geht es um Tradition. Aber Gefeiert wird nicht nur auf den Inseln, auch auf dem Festland geht ordentlich die Post ab. An ganz vielen Stränden der Balearen Inseln wird gegrillt, lodern Lagerfeuer, werden um Mitternacht hunderte von Schwimmkerzen angezündet und ins Meer gelassen. Überall wird Life Musik gemacht. Für Deia z. B. ist das Fest zu Ehren des Schutzpatrons San Juan, das größte des Jahres. Ausnahmezustand herrscht u.a. auch in Ciutadella auf Menorca, Schulen und Läden bleiben geschlossen und nachmittags finden späktakuläre Reiterspiele, inmitten der Menschenmengen statt. Allein in diesem Jahr, so las ich später, kamen über den Seeweg ca. 20.000 Menschen angereist um mitzufeiern. Um vom diesem Spektakel einen kl. Eindruck zu bekommen fuhren wir (jiipiiee) gegen 20.30h in Richtung Palma. Im "Parc de la Mar" in der Nähe der Kathedrale wurde mit Musikkonzerten, Trommelwirbel und Funken sprühenden Teufeln die Nacht zum Tag gemacht. Was die Reiterspiele für die Menschen auf Menorca darstellen, sind die "Dimonis" (Feuerteufel) für die Mallorciner.
Ab jetzt, bis Ende August wird jeden Abend etwas los sein: „Nit a Nit“ heißt das Sommerprogramm Palmas, bei dem im "Parc de la Mar", dem danebengelegenen "Platz Ses Voltes", dem nahen "sal Solleric" sowie im Stadttheater und dem "Castell de Bellver" im Wechsel Kinofilme, Theater oder Konzerte geboten und das überwiegend unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt. Dann hoffe ich mal, dass der Wettergott bei allen Events mitspielt. Neben kleineren Bands kommen auch Superstars zu diesem sommerlichen Konzertreigen, der sicher keine Langeweile zulassen wird: Am 3. Juli rockt etwa Miguel Bosé die Stierkampfarena und vier Tage später Juanes – am 6. Juli kommen „El Canto del Loco“ auf den Parkplatz von Son Moix. Am Palma-Stadtausgang auf der linken Seite befindet sich ein langer Strand, an dem eher weniger "typische Touristen" zu finden sind. Es gibt keine Liegen oder gar Schirmchen. Bepackte Menschenschlangen bewegten sich in Richtung Strand. Campingtische und Stühle wurden zu Kreisen formiert und kl. Gräben in den Sand gezogen, in die man hunderte von Teelichter platzierte. Nach Einbruch der Dunkelheit tauchten die vielen tausenden Kerzen die Playa in ein wunderschönes warmes Licht und verlieh ihr ganz ein besonderes Ambiente.
Auf der Insel leben inzwischen - neben vielen anderen Zuwanderern, auch Muslimische Familien und es werden mehr. Im März 2008 hatte man den Antrag der Muslime, auf einen Teil des Städtischen Friedhofs in Palma, abgelehnt. Im letzten Jahr gab es unter der Lehrerschaft von Manacor recht heftigen Diskussionsbedarf. Man beobachtete eine ganze Zeit lang, dass immer mehr Mädchen Kopftücher tragen. Schüler Kontakte zu nichtmuslimischen Kindern abgebrochen wurden und die Lehrerinnen von den männlichen Schülern nicht mehr respektiert werden. Auch veränderten sich die Meinungen der Schüler hin zu streng religiösen Äußerungen. Für diese Entwicklung machen die wachsamen Eltern und Lehrer den neuen Imam der Gegend verantwortlich. In der Koranschule würden die Kinder angestiftet in den öffentlichen Schulen sich gegenseitig zu beobachten und ihm dann Bericht zu erstatten. ..............
24.06.2008 Dienstag - Gegen 8h platzten meine Augen auf. Die allmorgendliche - von Spatzen ausgelöste Geräuschattcke hatte ich verpennt. Die erste durchgeschlafene Nacht lag hinter mir, ein wirklich schönes Gefühl und ein noch besseres Zeichen. Leise schlich ich auf die Terrasse. Das nahe Meer waberte vor sich hin, die Luft war heute etwas diesiger als die vergangen Tage. Das Gefühl schon wieder seit Wochen hier zu sein - bewies mir, dass ich nun auch innerlich auf meiner Insel angekommen bin. Genau so geht es mir immer, wenn ich nach Monaten wieder nach Ägypten komme - als wärte ich nie weggewesen. Der heutige Dienstag ist Feiertag auf der Insel. Viele Läden bleiben geschlossen und uns fehlte jegliche Energie. Also ließen wir es langsam angehen - schließlich hatten wir Urlaub und befanden uns nicht auf der Flucht. Das Inselradio meldete: Spanien hatte am vergangen Sonntag die höchste Einschaltquote in der Geschichte des Fernsehens erlebt. Das Viertelfinale zwischen der spanischen Nationalmannschaft und der aus Italien bei der Fußball-EM wollten über 15 Millionen Zuschauer sehen. Damit wurde eine einmalige Quote von durchschnittlich 77, 5 Prozent erreicht. Am Nachmittag schrieb mich eine Userin über ein Ägyptenforum an, die im letzten Jahr ihrem Freund auf die Insel nachgereist war und später einen herrlichen Urlaub im zauberhaften Soller machte. Als Tontechniker von ZDF fing der Aufenthalt auf der Insel mit Arbeit an, weil das ZDF von der hier aus die einzige Life Sendung von „Wetten Das“ ausstrahlte. An dem besagten Abend (23.6.07) düste ich mit meinen Mietwagen von Air Port Sont San Juan über die Autobahn in Richtung Andratx.
Später schrieb ich in mein Reistagebuch: Die Via Centura war recht voll, aber damit hatte ich gerechnet. An diesem Samstag u. dem restlichen Wochenende tummelte sich sehr viel Prominenz auf der größten Balearen Insel im Mittelmeer. Wie zum Beispiel Bon Jovi, Liz Hurley, DSDSS Star Mark Medlock (der zurzeit auch wieder hier ist) und sein “Macher” Dieter Bohlen, Henry Maske, Kool & the Gang, “Die fantastischen Vier” und noch ein paar andere. Für Spanische Musik wollte Enrique Iglesias mit der Vorstellung seiner wirklich gelungenen neuen CD “Insomniac” sorgen, die seit einer Woche in meinem Autoradio dudelt. Der spanische Teenystar David Bisbal, ein leider bis jetzt, fast nur in Spanien bekannter junger Sänger verstärkte die musikalischen Darbietungen in spanischer Sprache. Wie ich später erfuhr, verlor Enrique Iglesias seine Saalwette und musste sich auf ein Nagelbrett legen.
Thomas Gottschalk präsentierte an diesem Abend seine einzige 2008 stattfindende Openair Sendung “Wetten Dass“ Life in der Stierkampfarena (Placa de Toro) in Palma. Dazu gesellten sich noch Star und Sternchen, die die sich dafür hielten und mehr als 40 Journalisten aus aller Herren Länder. Wie immer zu Beginn seiner Sendung begrüßte er die Zuschauer in und aus: Deutschland, Österreich, der Schweiz und den südlichen Ländern. Dabei vergaß er als “guter Moderator” leider seine Gastgeber, die Malloquiner. Die erste Open Air Sendung fand ebenfalls hier in der Arena in Palma am 17.6.1999 statt und wurde von ca. 11,5Millionen Zuschauern gesehen. Das war immerhin ein Markanteil von über 56%. Stargäste der Sendung trällern meist ihren derzeitigen Hit aus Werbezwecken und hauen dann wieder ab. Damals war Lou Bega mit von der Partie mit seinem Mega Nr. 1 Hit “Mambo No. 5” dabei. Sicher können sich fast alle daran erinnern. Die Arena tobte, er ließ sich nicht lumpen und sang den Titel gleich zweimal, etwas fast einmaliges. Thomas Gottschalk erlitt damals kurz vor Beginn der Sendung einen Hexenschuss und wurde mit schmerzlindernden Spitzen wieder Fit gemacht. Deshalb lag seine Kabine diesmal ganz in der Nähe der Ambulanz. Allerdings sollten die Promigäste bei einem Auftritt in der Arena nicht all zu pingelig oder geruchsempfindlich sein. Um für ihre Auftritte gestylt zu werden, gibt es in der Arena keine besonderen Räumlichkeiten. Sophia Loren wurde damals in einer aufgepeppten Stierbox hergerichtet. Die Außenwette fanden im Poolbereich des “Dorit Hotels” (Cap de Mar) in Zusammenarbeit mit dem “Club Golf de Andratx”, ganz in unsrer Nähe statt. Eintrittskarten waren für die rund 200 Gäste für schlappe 100€ (incl. Essen und Getränke) zu haben. Air Berlin bot mit den “Sol-Melia-Hotels“ 2000 Wetten Das-Pakete an. Über die Gesamtkosten konnte ich leider nichts rausbekommen. Für ein normales Eintrittsticket sollte man 50 € auf den Tisch legen.
Zurück zum Jetzt: Nach der Feier der "Noche de Sant Joan" in der vergangen Nacht, mussten die Stadtwerke Palmas rund 26 Tonnen Abfall beseitigen. Den meisten Unrat haben die Besucher an den Stränden von "Ciudad Jardín" und an der "Playa de Palma", sowie am "Parc de la Mar" (an der Kathedrale) liegen lassen. Schade - Schade. Ich denke auch, dass die Mallorciner ein anderes Verhältnis zur Beseitigung des eigenen "Drecks" oder auch Unordnung haben. Geht mal in einen der großen Supermärkt und Schuhabteilung. Alles was probiert wurde bleibt in den Gängen liegen. Gegen Abend sieht es dort aus, als ob ne Bombe eingeschlagen wäre. Ich wollte schon immer mal ein Bild von dem Chaos machen, ggf. denke ich ja in den nächsten Tagen dran. ......
25.06.2008 / Mittwoch - Ein Schritt auf die Terrasse versprach auf anhieb einen herrlichen Bilderbuchtag, die Sonne zeigte sich im besten Festtagskleid. Aber um an irgendeinen Strand zu fahren hatten wir keine wirkliche Meinung. Im letzten Jahr lagen wir 6 Tage nach Ankunft zum ersten Mal am Strand. Also kein Grund zur Beunruhigung. Die Mietwagenzeit lief heute ab. Ich übernehme die Wagen bei meinen Aufenthalten immer ab Air Port und die Rückgabe erfolgt in der Zentrale in Illetas. Da im Tank des Wagens noch recht viel guter teurer Super-Sprit war, den ich nicht verfahren hatte, besorgte sich mein Mann einen kl. Schlauch und zapfte knapp 16 L gutes Superbenzin ab. Denn bezahlt war er ja und stand uns zur Verfügung, wie - war ja egal. Die Rückgabe erfolgte reibungslos, ich parkte den kl. Schwarzen auf dem Hof, gab den Schlüssel ab und schüss. Ab jetzt ging es per Zweirad über die Insel.
Insel-News: Schon im letzten Jahr kündigte der der Beauftragte für Inneres, Sebastià Amengual an, dass die neuen Fahrzeuge der „Policía Local“ zukünftig wieder die Farben blau und weiß tragen würden. Ab heute sollen sie wieder verschwinden - die farbenfrohen Wagen, Motorräder und Roller der Lokalpolizei, die wir gestern noch in den Farben Gelb, Lila und Rot - den Farben der balearischen Flagge, gesehen hatten. Dabei waren sien erst vor ca. vier Jahren eingeführt worden und sollen nun wieder weg, weil laut Amengual die Balearen die einzige Region Spaniens mit derartig bunten Wagen sei. Zudem wirke das klassische Blau-Weiß seriöser hieß es (u. m. E. auch langweiliger). Schade eigentlich, ich fand die „Bunten“ waren etwas besonderes, weil sie eben so außergewöhnlich ausschauten. Ich könnte mir so farbenfrohe Polizeiwagen auch sehr gut in Ägypten vorstellen. Ich stell mir eben einen bunten Kalabuschwagen (Polizei LKW) in Hurghada vor. Jedenfalls optisch gesehen um Längen netter, als die alten verrosten dunkelgrünen Blechbüchsen. Am Nachmittag kam Besuch. Ein Ehepaar, das seit Anfang der 80iger Jahre hier in Cala Fornells seinen Urlaub verbringt kam auf ein Inselschwätzchen vorbei. Das witzige ist, dass sie nur 50 km von uns zu Hause, in der niedersächsischen Landeshauptstadt wohnen. Ruckzuck verging die Zeit u. die Sonne verschwand hinter den Pinienbäumen. Wieder neigte sich ein eher untypisch verbrachter Mallorcatag dem Ende zu. Gegen 19h setzen wir uns aufs Moped und fuhren zum Shopping ins „PortoPi-Center“ nach Palma. Viel hatte sich nicht verändert, aber es waren einige nette Läden hinzu gekommen. Wie z.B. „Byombo“, ein wunderschöner Laden im Indischen Stil in dem es unglaublich gut roch und unbeschreiblich schöne Gewänder zu kaufen gab und ein „Chocolat Factory“ Geschäft, aus dem ein betörender Duft strömte. Ich knipste mich so langsam „warm“, als einer der Wachmänner ankam und erklärte, dass Fotografieren in diesem Center verboten sei. So`n Mist.
Sobrassada: Nachdem ich mir im letzten Sommer das Buch von Horst Abel (siehe auch unter Auswanderer) mit seiner Geschichte gekauft und mich u.a. mit der Mallocinischen "Traditionswurst Sobrassada" beschäftigt hatte, wollte ich sie mal kaufen. In einem Regal im Carrefour SB-Markt hingen jede Menge davon. Aber als ich sie sah brachte ich es nicht übers Herz. Irgendwie sieht sie für mich ungenießbar aus, mein Mann verzog beim ihrem Anblick sofort sein Gesicht und die Würste waren einfach zu groß um nur mal so eine zum Testen zu kaufen. Denn um sie bei „Nichtgefallen“ in die Tonne zu tun, ist sie sicher zu schade. Da war uns Verzicht allemal lieber.
EM 2008 - Deutschland im Freudentaumel, die Nationalmannschaft hatte es geschafft, mit 3:2 gegen die Türkei zogen sie ins diesjährige EM-Finale ein. TagesEndmeldung: Der Flughafen meldete an diesem Mittwoch: 640 Starts und Landungen, diese Zahl entspricht 79.200 abgefertigte Passagiere.
26.06.2008 Donnerstag - Um 20.45h spielen Spanien und Russland um den zweiten Finalplatz. Schwierig zu sagen wer das Rennen macht. Eigentlich war Spanien nicht durch herausragende Leistung soweit gekommen, denn das Spiel gegen Italien wurde am vergangen Sonntag durch Elfmeterschießen entschieden.
Juhu ein Neues Hotel: Vor 10 Tagen, am 16. Juni wurde das erste „Hilton-Hotel“ der Insel in Llucmajor offiziell eröffnet. Untergebracht ist es im alten Landgut „Sa Torre“. Man hat 12 Einzelteile des Gutes in 90 klassisch und luxuriös eingerichtete Zimmer und 15 Suiten verwandelt. Bei der Renovierung wurde viel Wert auf „architektonische Integration“ gelegt und die Baukosten betrugen ca. 29 Mill. Euronen. Trotz hypermoderner Ausstattung ist es den Bauherren hervorragend gelungen den historischen Charme zu bewahren. Man braucht auf nichts zu verzichten. Das Gelände beherbergt u.a.: Einen Spa-Bereich mit allen nur denkbaren Finessen, zwei Pools und Tennisplätze, sowie einen Fußballplatz. Der Witz an der ganzen Sache ist, das das Anwesen einem derzeit hochverschuldeten Bauunternehmer gehört. Dieser hatte vor ein paar Tagen Insolvenz angemeldet, aber dieses Anwesen aus dem Insolvenzantrag außen vor gelassen haben. Denn bis jetzt liegen schon 5000 Voranmeldungen vor. Aber Rettung scheint in Anmarsch. So soll ein Multimillionär aus Dubai schon auf der Matte stehen und 60 Mill. geboten haben und andere stehen hinter im in der Warteschleife.
Zum Spielbeginn Spanien: Russland, zog es uns in den FestivalPark nach Marratxí. Von Cala Fornells aus, braucht man über die Autovia ca. 30 Min.. Schon am Eingang wiesen uns schrille Lautsprecher den Weg zu einer riesen Leinwand. Aus den leeren Lokalen wurden Tische und Stühle im Halbkreis formatiert. Nun konnte das heiß ersehnte Spiel beginnen. Eine halbe Std. vor Spielschluss rief unser Sohn an und wollte wissen was wir tippen. Ich gab unseren Tipp durch. Die Spanier waren es jedenfalls nicht, die wir favorisierten und am Ende hatte es doch geklappt. Die Putzfeen liefen durch den Park und freuten sich wie irre. Feuerwerksraketen stiegen in den Himmel. Nun ging es am kommenden Sonntag um die Wurscht. Wer gewann den EM Pokal, die Spanische Sobrassada - oder Deutsche Bockwurst???????
27.06.2008 Freitag - Letztes Jahr hatte ich in einer Mallorca Zeitung einen kleinen Artikel gelesen, dass in Palma ein Cockpitcafe eröffnen sollte. Geworben hatte der Betreiber u. a. mit dem Slogan, dass Kinder umsonst in einen Airbus 320 Simulator „mitfliegen“ konnten. Jetzt wollten wir den „Laden“ mal Näher unter die Lupe nehmen und schauen was daraus geworden war. Wir wussten, dass der Besitzer David Yazdan Bakhsh heißt, er in Teheran/Iran geboren wurde, in Deutschland studiert hatte und Diplom-Ingenieur ist. Seit 1970 ist er Inhaber eines deutschen Pilotenscheines für Landflugzeuge, seit 1980 ist er Fluglehrer für Ultraleichtflugzeuge, seit 1996 ist er Inhaber von einem englischen und einem US-Berufshubschrauberschein und nach wie vor aktiv in der Fliegerei tätig.
Irgendwann siedelte er nach Mallorca um und machte seine Hobbys zum Beruf: Zunächst war er als aktiver Tennisspieler und leitete im Anschluss einige Jahre als Trainer einen großen Tennisclub auf der Baleareninsel. Später kam ihm die Idee ein Cafe zu eröffnen, in welchem die Gäste – auch ohne Vorkenntnisse von der Fliegerei – die Möglichkeit erhalten, einen Airbus 320 „realgetreu „zu fliegen. Nach dem ich im vergangen Sommer auf meinem Rückflug in einem wirklichen Cockpit eine ganze halbe Stunde mitfliegen durfte, reizte mich so was noch mehr. Das Cafe zu finden gestaltete sich für uns ein bisschen schwierig. Über Google Maps fanden wir eine Straße, die Carrer Golfo de Cadis hieß. Angegeben war Calle de Golfo Cadiz. Wir fuhren von Cala Fornells aus in Richtung Palma, durch die Stadt an der Kathedrale vorbei und dann nach rechts, in Richtung El Molinar. Man folgt dieser Straße, kommt an einer auf der linken Seite Tankstelle vorbei, bis eine Freifläche kommt, die letzte Straße vor der Brücke, dann nach Rechts (auf der Ecke ist ein spanische Bank). Dann kann man das Cafe auf der rechten Seite eigentlich schon nicht mehr übersehen. Der Chef empfing uns selbst, er kochte uns einen leckeren Kaffee und schon verfielen wir in ein intensives Gespräch. David Y. Bakhsh ist ein sympathischer, interessanter Mann, mit dem man sehr schnell ins Gespräch kommt und wenn es um die Fliegerei geht kann man mit ihm sicher Stundenlang fachsimpeln. Beim Abschied steckten wir uns eine Visitenkarte mit Telefonnummer ein und verabredeten einen Airbus 320 Simulatorflug für später, denn es bedarf es doch einiges an technischer Vorbereitung.
Am Nachmittag stiegen wir zum erstem mal in das Wasser, welches die Insel umspült. Unsere erste Begegnung mit dem Mittelmeer 2008, dessen Oberfläche glatt wie ein "Kinderpopo" und der Einstieg über die Leiter überhaupt kein Problem war. Zuerst dachte ich NEIN, dass ist doch viel zu kalt. Konnte mich aber schnell überwinden, nach dem mein Mann schon einige Züge durch die Fluten schwamm und nicht wieder umkehrte.
Seit heute war Shara Connor mit ihrem Schucki Marc Terenzi auf der Insel um drei Tage lang seinen 30ten Geburtstag (*27.6.78) zu feiern. Zuerst guckten sie in PuertoPortals das EM Spiel Spanien-Türkei, um dann im in der Cala Conejo von Sant Elm auf zwei Luxusjachten so richtig zu feinern. Und damit sie dies nicht allein tun mussten, ließen sie 20 Familienanghörige u. Freunde einfliegen. Die Party endete im Nobelschuppen "Sa Ùltimo Paradiso" am Es Trenc-Strand. Beobachter schätzen die Kosten der Partysause auf 40.000 € - man gönnt sich ja sonst nix- gell!
28.06.2008 - Samstag - Auf zur Markthalle in Palma - Die Insel Mallorca ist ein Lebensmittel-Paradies. Das hervorragende Klima lässt viele gesunde Köstlichkeiten auf Mallorca Feldern gedeihen. Und genau dies Hallen waren unserer heutiges Ziel. Die ganzen Jahre vorher hatte es nicht geklappt sie zu besuchen. Mitten in Palma de Mallorca, in der Nähe des Kaufhauses „El Corte Inglés“ und fast direkt gegenüber des „Plaza d´Espanya“, liegt die größte Markhalle der Insel an der Plaza Olivar. Im Mercat de l´Olivat, bekommt man eine riesige Auswahl an frischem Obst, Saisongemüse, Käse-, Fleisch- und Wurstwaren und natürlich Meeresfrüchte, Fisch, Fisch und noch mal Fisch. Ein wahres Paradies für Fischfans. Innerhalb der Markthalle locken einige kl. Bars mit sündhaften Leckereien, zum Vorkosten, warmen und kühlen Getränken. Hier "kann man erkennen was mit "Vorliebe in die mallorquinischen Mägen" wandert, nicht immer mein Fall, aber schön anzuschauen. Eigentlich sind es ja zwei Hallen, die aber nahtlos ineinander übergehen. Irgendwie fällt es mir schwer zu beschreiben, was die Augen so alles erhaschten. Für so einen kulinarischen Ausflug kann man beruhigt gute 2 Std. einplanen. Nur so kann man m. E. mit allen Sinnen genießen, wirklich begreifen was man alles gesehen hat und im Anschluss noch eines der nahe gelegenen Cafés besuchen. Wie zum Beispiel das „Cappuccino San Miguel“. Ein wunderschönes Café mit unglaublichem Flair. Die „Grupo Cappuccino“ hat 1993 das erste Lokal in Plamanova eröffnet und inzwischen 7 „Cafehäuser“ auf der Insel. Die letzte Neueröffnung fand vor kurzem in Valldemossa statt. Das werden wir uns dann Morgen mal ansehen. In Planung ist eine Westküstentour. Sonntags ist Markttag in Valdemossa. Von dort aus soll es weitergehen in Richtung Deia und auf halbem Weg werden wir nach vielen langen Jahren auch mal wieder „Son Morrig“ besuchen. Dieser herrliche Ort liegt nur ca. 7 km von der „Chopin Stadt“ entfernt. Die Wettervoraussagen waren eigentlich ideal für einen Tag per Zweirad. Ein bisschen windiger als heute, blauer Himmel und Sonne. Der Strand konnte warten.
Als wir wieder "nach Hause" kamen, erfuhren wir mit Bestürzung, dass auf bei Sa Pobla ein kleines Flugzeug abgestürzt war und drei Menschen in den Tot gerissen hatte, alle waren Teilnehmer einer Rallye – die nach Menorca fliegen wollen.
Das Unglück war das schwerste im Luftverkehr auf Mallorca seit mehr als fünf Jahren. Im Dezember 2002 geschah in Orient ein ähnliches Unglück mit ebenfalls drei Todesopfern. Seit 2000 gab es insgesamt auf den Balearen über 30 Unfälle im Luftverkehr. Bei den meisten hatte es jedoch keine Toten gegeben. Zur Zeit forschen Experten der spanischen Luftfahrtbehörde noch nach den genauen Ursachen des Unfalls, bisher wird ein mechanischer Fehler vermutet. Unseren 7ten Mallorcatag ließen wir mit einer Portion Melone mit hauchdünnem Schinken, Spagetti und einem Rucolsalat auf der Meerblickterrasse ausklingen. Gibt’s was schöneres?? Und so klappt`s auch mit der Erholung.29.06.2008 Sonntag - Das Inselwetter war seit etwa anderthalb Wochen genau so wie man es als Inselgast - für die schönsten Wochen des Jahres erwartete und gestern voraus gesagt worden war - „Wunderschön“. Innerhalb dieser Zeit waren die Temperaturen um gute 10° gestiegen und das Mittelmeer hatte sich um 3° erwärmt. Gegen 11h fuhren wir mit leerem Magen los. Zuerst zur Tankstelle in Andratx. Auch hier auf der Insel sind die Spritpreise gestiegen. Im letzten Jahr bezahlten wir für einen Liter 95iger Super noch 1,09€ und in diesem 1,35€. Die Fahrt ging weiter Richtung Estellencs, immer der Vorfahrtsstraße folgen, die recht Kurvenreich ist. Im September 04 bin ich mit meiner Mutti genau diese Strecke gefahren und am Ziel ging es ihr überhaupt nicht gut, sie war ganz grün im Gesicht. Diese Strecke ist für Die Fahrt ging weiter Richtung Estellencs, immer der Vorfahrtsstraße folgen, die recht Kurvenreich ist. Diese Strecke ist für Beifahrer einfach grandios, die gesamte Westküste zeichnet sich durch einen irren Kontrastreichtum aus. Steile Gebirgszüge zur einen und das blaue Mittelmeer zur anderen Seite, zauberhaft gelegene Bergdörfer wie z. B. Banyalbufar aus. Es riecht nach Bäumen, Ginster, Erde - kaum zu beschreiben. – einfach nach Mallorca.
Gegen 20.30h fuhren wir bewusst nach s`Arenal. Dort erwarteten sicher hunderte Deutsche Fans das Endspiel der EM 2008 – Spanien: Deutschland. In machen Brauseköpfen war es sicher schon vor Spielbeginn entschieden und zwar zu Gunsten SchwarzRotGold. Der Paseo Maritimo in Palma war fast Autoleer, dass hatten wir es noch nie erlebt. Wir wollten zuerst in unserem Grilllokal was nettes essen und dann auf die Meile der Partysüchtigen. Das Lokal „Duque`s“ kennen wir beide seit 28 Jahren. Immer wenn wir auf der Insel sind, wird mindestens einmal dort gegessen. Noch nie hatte der Laden zu. Aber heute war ein Zettel an die Tür geklebt, auf dem stand: Closed!! Wat nu?? Wir suchten und fanden was anderes. Als wir fertig waren, hatten die Deutschen verloren. Ggf. lag der Sieg der Spanier auch daran, weil ich gestern zum ersten Mal in meinem langen Leben Sobrassada gegessen hatte. Die Freude über den Sieg der Spanier war irre, dass kann ich euch sagen. Leider waren viel zu viele betrunkene Landsleute - schon vor Spielbeginn dort. Überall Bereitschaftspolizei usw.. Um die Ecke vom MEGA-Park gibt es ein Internetcafe, um das sich Spanier versammelt hatten, dort ging so richtig die Post ab. Man erzählte später, dass sich ca. 7.000 Menschen dort versammelt hatten. Als alles gelaufen war gab es kein Halten mehr. Die Spanier gerieten außer Rand und Band. Wir kamen kaum aus dem Ort raus. Vor uns hatte man einen Kastenwagen zum Schaukeln gebracht. Mein Männe hatte dann doch "schiss" durch den Pulk zu fahren und bog verkehrt rum in eine Einbahnstr. ab. Das war sicher das erste Mal in seinem Leben. Auf der Autobahn Richtung Palma - überall Hupende Autos und ich hab mitgesungen "viva espania". Wenn ich die Augen schloss hatte ich das Gefühl im Ägyptischen Hurghada zu sein - eine nicht endende jubelnde Menschenmenge - das kannte ich Live nur von dort. Es war einfach super toll. Der ganze Paseo Maritimo voller feiernder Menschen. Sie haben es sich ja auch wirklich verdient mal wieder nen Pokal zu bekommen, schließlich ist es ca. 44 Jahre her. Aber nicht alle schauten Fußball auf der Insel. In Port d`Andratx nutzen Gauner die Gunster der "Halbzeitstunde" und räumten einen Juwelierladen aus. Genau um 22.07h schlugen sie mit einem Vorschlaghammer die Tür auf und "bedienten" sich. Sie packten hochkarätige Brilliantschmuck, alte Sammleruhren und Zeitmesser der NobelMarkje Poljot International. Man geht von einem Schaden in sechstelliger Höhe aus.
30.06.2008 - Montag - Unser erster NUR StrandTag. Damit die Anreise nicht zu lang wurde entschlossen wir uns nach Sant Elm zu fahren. Wenn ich mir vorstelle: das wir jeden Tag an den Strand gehen würden, jeden Tag nach passenden Liegen Ausschau halten müssten, irgendwann sogar früher kommen müssten, um überhaupt was zu bekommen, weil immer mehr Menschen auf die Insel kommen. ... Packt mich der blanke Horror! Hier eine kl. alternative: Mit dem Notebook an den Strand - Geht nicht - doch geht, jedenfalls an einigen Stränden der Insel. Die Gemeinde Calvia hat im letzten Jahr damit begonnen und an einige Strände Internetzugänge installieren lassen. Jetzt gibt es diese Möglichkeit z.B. auch am Strand von Alcudia. Über einen Abschnitt von 2einhalb km kann man am Strand und in der Nähe ohne Kabelsalat Surfen. Ganz billig ist die Sache allerdings nicht: Um einen Zugang zum System zu bekommen, braucht man eine Karte - plus Passwort, die man bei den Strandliegenvermietern kaufen kann. Fünfzig Min. kosten 2,95 € und für knapp 18 € kann man 500 Min. im WWW surfen. Die Idee stammt von der hiesigen Stadtverwaltung und dem Verband der Hoteliers. Die Fa. Akiwifi hat das Projekt verwirklicht und die Antennen kostenlos installiert.
Nachtrag zum EM Finale 2008: Nach den ausgelassenen Feiern zum EM-Sieg von Spanier mussten die Mitarbeiter von Palmas Stadtwerken knapp sechs Tonnen Müll aus dem Stadtzentrum der Inselhauptstadt entfernt. Wird ein Fußballspiel gewonnen, trifft man sich in Palma immer auf der "Plaza Juan Carlos" vor C&A. Außerdem hinterließen die Feiernden rund 600 Kilo Glas. Wie später zu lesen war, musste dagegen in der deutschen Touristenhochburg s`Arenal kein extra Müllwagen eingesetzt werden.
01.07.2008 - Dienstag - Wär hätte das gedacht? Vor 200 Jahren ist hier auf der Insel die Erste Zeitung erschienen. Ob`s ne Pressefreiheit seiner Zeit gab, wage ich einfach mal zu bezweifeln. Aber am 15. Juni 1808 erschien die erste Zeitung mit dem Namen "Diario Politiko de Mallorca", mit einer nicht bekannten Startauflage und schlappe 4 Seiten stark. In denen wurde von Schiffsunglücken, Überfällen, bis hin zum Klatsch der Insel-Society berichtet. Da sie aber keiner wirklich dauerhaft lesen wollte und wurde das Erscheinen nach nur 61 Ausgaben wieder eingestellt. Wer heute an die zahlreichen Strände kommt sieht nackte Haut, soweit das Auge reicht. Aber es ist noch gar nicht so lange her, da war es unter Strafe verboten, sich mit einem Bikini an der Paya zu zeigen. Noch in den späten 60iger Jahren wurde streng darauf geachtet, mit den Worten: "Dies ist ein Land mit höchter Moral". Wie schnell sich doch die Zeiten ändern
Ich hab noch ein Schnäppchen für euch! Zum Verkauf stand eine super schöne Traum Villa in Palmas Stadtteil "Son Vida". Wer die Ecke ein bisschen kennt der weiß, dass es wirklich ein Traum ist, dort ein Grundstück mit Haus zu besitzen. Denn man hat einen herrlichen Blick über die gesamte Palmabucht und ggf. auch weiter. ObjektBeschreibung: Das Grundstück in bester Lage hat eine Größe von 2.500 m2. Das Haus darauf ist in zwei Ebenen aufgeteilt. Dort kann man sich dann auf ca. 500 m2 so richtig austoben. Die eine Ebene bietet eine großzügiges Wohnzimmer, natürlich mit Kamin, ein Esszimmer, voll ausgestattete Küche, nebst Büro. Im oberen Bereich gibt es vier Schlafzimmer, jedes mit eigenem Bad und Terrasse, sowie einen kl. Gästeflügel. Ausstattung: Marmorböden, Klimaanlage und für die Wintermonate Zentralheizung. Mehrere offenen und überdachte Terrassen geben ihren Bewohnern die Möglichkeit in die Gartenanlage mit zwei Pool und einem Poolhaus zu gelangen. Verhandlungspreis schlappe 6.500.000,- €. Na, wie wärs?? Schaut mal unter eurem Kopfkissen nach was da so rumliegt und ggf. vor sich hingammelt??
Das ist aber bei weitem nicht das teuerste Objekt der Insel. HAHA - Weit gefehlt. Denn das steht wohl an der Nordküste, in Bucht von Pollença und zwar auf der Halbinsel Fortalesa. Wer dieses Anwesen haben will soll 125.000.000€ auf den Tisch des Hauses blättern. Allerdings wird dem Käufer auch einiges für sein Geld geboten: und persönlich würde ich es als ein kleines Königreich bezeichnen. La Fortalesa war tatsächlich eine Festung, die im 17. Jahrhundert zum Schutz gegen Piraten errichtet wurde. Später geriet sie fast in Vergessenheit, bis 1919 der argentinischen Maler Roberto Ramaguédie das mittlerweile Ruinen ähnlichen Gebäude renovierte. Er legte Gartenterrassen und ein Wasserbecken für seine Delfine an und er feierte die wildesten Partys auf La Fortalesa. In der Zeit des spanischen Bürgerkriegs wurde das private Lustschloss des Künstlers 1936 kurzerhand konfisziert. Ende der 80iger Jahre ging es an seine Erben, die es dann aber an John Ogden - einen reichen Banker verkauften dann an die heutigen Besitzer über. Prächtige Arkaden und Skulpturen schmücken die Halbinsel und zeigen noch heute deutliche Spuren des einstigen KünstlerBesitzers. Zum Gebäudekomplex gehören: sechs Häuser, zwei Pools, ein dreigeschossiges Kastell und ein Helikopterlandeplatz. Das Anwesen kann auch nur über eine Privatstraße oder aus der Luft erreicht werden. Also nix für Fotojäger - wie mich.
02.07.2008 Mittwoch - Einmal pro Woche erwacht Sineu aus dem Dornröschenschlaf zum Leben und das ist - mitten in der Woche. Mittwochs ist Markttag in der kleinen Ortschaft, der mitten in der Insel liegt und das schon, man höre und staune - seit fast 700 Jahren. Als wir ankamen, so gegen 11h, hatte ich das Gefühl, der Ortskern ist kurz vorm platzen, die engen Straßen waren proppevoll. Egal, da mussten wir nun durch. Wir wussten ja, dass man nach Sineu sehr früh kommen sollte, um das gesamte Flair richtig genießen zu können. Aber wir hatten ja Urlaub und „waren nicht auf der Flucht“. Ein gesunder Schlaf ist eben so schön. Der Markt in Sineu ist mit einer der bekanntesten Märkte der Insel. Jeden Mittwoch strömen viele Tausend Touristen mit Kind und Kegel in die kleine Stadt. Beliebt ja, jedoch nicht unbedingt bei Tierschützern, denn es ist auch der einzige Tiermarkt auf Mallorcas. Kinder finden es auf dem verrückten Markt fast so schön wie im Streichelzoo. Als wir da waren, war ein Bauer mit einer Sau und mindestens acht kleinen schwarzen Ferkeln da. Das Fell der kleinen Ferkel glänzte, als ob sie mit Schuhcreme ein gewienert und auf Hochglanz poliert wurden. Wenn man diese kleinen putzigen Tiere sieht, mag man sich gar nicht vorstellen, dass sie mal als "Sobrassada" in irgend einem Supermarkt hängen. Stimmt aber, denn sie sind u. a. die Fleischlieferanten für diese Traditionswurst. Zur Zeit herrscht etwas Krisenstimmung bei den Herstellern. Durch die seit Anfang des Jahres um ca. 80% gestiegenen Treibstoff- Futtermittel- und Rohfleischpreise, stehen einige kl. Betriebe bereits vor dem Konkurs. Neben "Animalischem" gibt's in den engen Gassen des Ortes - rund um die von außen eher unscheinbaren Kirche (man sollte ruhig mal reingehen) auch vieles, was man anderswo sicher auch bekommen kann, wie z. B. Pflanzen, Obst, Gemüse, hervorragenden InselHonig, Nachthemden, Dessous, Billiguhren und Schmuck, Holzschnitzereien, Keramik, einheimischen Käse, Gewürze, Sobrassada und Badelatschen mit Socken usw.. Und wer von so viel kulinarischem Sehen ggf. richtig Hunger bekommen hat, der stärkt sich in einem der zahlreichen "Cellers" (Kellerrestaurants). Auf unserem Rückweg quer durch die Insel, hatten wir auf dem Motorrad 34.5° im Fahrtwind. Puuuuuuu !! Aber es hatte sich wirklich gelohnt.
Heute war "Balearentag" auf der EXPO in Zaragoza. Für einen Tag standen sie im Mittelpunkt der Weltausstellung. Im Balearenpavillon kann man auf 380 qm2 sehen, wie die Balearen nachhaltig mit Wasserressoursen umgehen. Auf den zwei Rundgängen lönnen die Besucher zudem die "Wasserkultur" der Inseln im Laufe der Geschichte erkennen.
Donnerstag 03.07.2008 - Badetag - Unser zweiter NUR Strandtag lag an. Wir entschieden uns nach Illetes zu fahren, denn schon um 10h zeigte das Thermometer auf unserer Meerblickterrasse 29° im Schatten. Dort gibt es eine kleine herrliche öffentliche Badebucht, die wir seit Jahren ab und an besuchen, da der Anfahrtsweg nur ca. 20 Min. dauert. Trotz einer gewissen Exklusivität des Ortes, gibt es zwischen üppigen Grünanlagen, die die massige Bebauung etwas in den Hintergrund drängt, noch so was wie Ruhe und Beschaulichkeit. Von Illetas aus kann man viel unternehmen, dafür sorgt allein schon ein sehr gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Die Besucher der Stadt sind mobil, auch ohne ein eigenes oder gemietetes Fahrzeug. Wir suchen uns immer ein kl. Plätzchen unter den Pinienbäume, genau dort, wo sich auch die Spanier niederlassen. Der Strand bietet herrlich klares Wasser, feinen hellgrauen Strandsand, mehrere sehr schöne Restaurants (darunter ein sehr Exklusives, auf einem Felsen) und seit diesem Jahr auch eine Dusche für die „Normalos“. An den Strand von Illetes verirrt sich auch hin und wieder mal der ein oder andere Schauspieler. Des Öfteren war zum Beispiel Mariella Ahrens mit ihrer Tochter dort. Illetes hat insgesamt drei Strandbereiche, einer gehört zu einer Apartmentanlage und ist nicht für Alle da. Der verfügt nicht nur über eine Privatbucht, sondern auch über etliche Ankerplätze für die Yachten der Apartmentbesitzer und deren erlauchte Gäste. Die Preise in der Stadt richten sich natürlich nach deren Klientel und sind relativ hoch, da auch besonders betuchtere Gäste wegen der Nähe zu Palma - nach Illetes kommen. Wir hatten wieder einen sehr schönen Tag dort und kommen ganz sicher wieder.
Freitag 04.07.2008 - Wie jeden Morgen, führte der erste Weg es Tages, 2-3 Schritte vom Bett aus, auf die Terrasse und dann der Blick nach links zum Meer. Upps, heute war es richtig kühl, dass Thermometer zeigte nur frische 22°, aber einen glasklaren Himmel. Wir verwarfen den Plan zum Es Trenc Strand zu fahren und düsten in Richtung Alcudia, um die Alt-Stadt mal ohne "Marktrummel zu sehen und dann weiter zum "Cap de Pinar". Vor vielen Jahren war ich dort mit meiner Cousine, ohne wirklich zu wissen wo wir uns befanden. Diese Landschaft mit ihrer grandiosen Aussicht bis rüber zum Cap Formentor, muss man gesehen haben. Worte reichen nicht, um ihre Schönheit zu beschreiben. Und weil wir gerade in der „Nähe“ waren fuhren wir zum Cap de Caprera. Das Cap de Capdepera markiert mit seinem Leuchtturm, dem Far de Capdepera den östlichsten Punkt von Mallorca. Um zum Far de Capdepera zu kommen muss man in Cala Ratjada am Hafen rechts entlang, an der Cala Gat vorbei um dann weiter auf einer duch einen Pinienwald führenden, aber sehr schmalen Serpentinen Straße, bis hin zum Leuchtturm zu gelangen. Von dort aus hat man (bei guter Sicht) einen unglaublichen Panorama-Blick, bis rüber zur Nachbarinsel Menorca. Die Klippen fallen direkt vor einem steil ab ins tief blaue Meer. Das Meerwasser schlug mächtige weiß schäumende Wellen an die Felsformationen, als ein Fischerboot, begleitet von dutzenden Möwen in den Hafen einfuhr. Eine fast unwirkliche Kulisse.
Zurück zum Besucherzentrum: Das Hauptgebäude ist einem "Tayalot" nachgebildet. So nannte man auf den Balearen diese Turmbauten in grauer Vorzeit (der Ende der Bronze und Beginn der Eisenzeit). Bei Arta gibt es eine archäologische Ausgrabungsstätte der Tayalot Siedlung "Ses Païsses". Sie ist für jedermann zugänglich und liegt unweit des Dorfzentrums. Man hofft mit diesem Zentrum den Besucherandrang zur reduzieren und das Verständnis für die bedrohte Natur dafür zu wecken. Caprera entdecken und doch nicht mit dem Boot übersetzen. Gezeigt werden u.a. alle heimischen Meeresbewohner in großen und kleinen Aquarien + 3D Vorführungen, Flora und Fauna. Was wir ein bisschen Schade fanden, dass die verbalen Erklärungen rein in spanischer Sprache abgehalten wurden. Das wird (oder muss) sich aber sicher noch ändern. Ansonsten denken ich kam, das die angepeilten 300.000 Besuchen jährlich tatsächlich eintrudeln. Das Glanzstück des Gebäudes ist ein mehrstöckiges wunderbares Gemälde von Miguel Mansanet, das die Menschheitsgeschichte im Mittelmeerraum zeigt. Das Zentrum hat täglich von 10 -20h geöffnet. Maximal werden 60 Besucher eingelassen. Der Eintritt ist kostenlos. (Nachtrag: Der Eintritt war bis zum 31.5.2012 kostenlos. Ab 01.06.2012 müssen Erwachsene 8€ und Kinder zwischen 3-12 Jahren 4,50€ zahlen) Komische Logik zum Inselschutz: Später erfuhren wir, dass auf der Insel Cabrera selbst - auch eine neue Attraktion eröffnet hat. Besucher können kostenlos einen 200 m langen Unterwasserparcour durchtauchen. Auf dem Meeresgrund verankerte Tafeln erklären was man sieht. Der Gast erhält zudem eine Taucherbrille + Schnorchel mit integriertem mp3-Player, der während des Tauchgangs auch in anderen Sprachen erklärt.
Sonntag 06.07.2008 - an diesem Wochentag soll der Strand den Spaniern gehören. Wir planten eine kl. Fahrt zur Bodega "Santa Catarina", die von einem Bekannten geführt wird. Die Fahrt führte zuerst in die Richtung Andratx, dort bogen wir nach rechts, in Richtung Es Capdella ab. Von hier aus sind es über die schöne Serpentinenstraße, immer bergauf, nur noch 4 km bist zum Wein-Gut, auf das man nach links in eine große Einfahrt abbiegen muss. Die Weinberge von „Santa Catarina“ liegen an den Ausläufern des Tramuntana Gebirges. Trockene, warme mediterrane Sommer und sanfte, milde Winter lassen die Reben hervorragend gedeihen und ergeben Weine der Spitzenklasse. Zum Weingut „Santa Catarina“ gehören die drei größten Weinanbauflächen (80 Hektar) der Baleareninsel Mallorca. Jedes der drei Güter hat ein altes mallorquinisches Herrenhaus. Hier auf Santa Catarina „Son Bosch“, in Senecellas „Son Roy“ und in Sineu (Santa Maria) „Son Rossinyol“. Für alle Besucher stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Auf den Vorhof wärmte uns eine Außentemperatur um 30°, nach dem ersten Schritt in die Bodega, durch eines der großen gelben Tore empfingen uns angenehm kühle 24°. Weinfässer, die zu Tischen umfunktioniert wurden, mit dicken, cremefarbenen Kerzen geschmückt, standen in dem schätzungsweise 8-10 m hohen Gewölbe. Zusätzliche gedämpfte Beleuchtung, der typische Geruch eines Weinkellers und die Musik ergaben eine ganz besondere Atmosphäre. Seitlich, auf überdimensionalen Kommoden warteten blitzblanke Gläser - um mit Rot- Weiß- oder Rose Wein gefüllt zu werden. Zur besseren Bekömmlichkeit und falls die gereichten Salzkräcker nicht ausreichen sollten, konnten die Gäste, Weißbrot und Käse gegen eine geringe Gebühr erwerben. Tauchte eine Frage auf, war kompetente Beratung sofort zur Stelle.
Wein-Beispiel: BARRONADA: La Reine de Baleares (Königin der Balearen) Tinto! Feine Aromen von Waldbeeren und dazu ein leuchtendes Rubinrot begeistern die Sinne des Genießers. Die Rebsorte Manto Negro wächst nur hier auf der Insel. Sie erbringt fruchtige, duftige Rotweine und wird vor allem, für Cuvèes wie diesen verwendet. Diesen Wein kann man z. B. bei einem schönen Essen, zum Grillen oder bei einem herrlichen malloquinischen Sonnenuntergang auf der Terrasse genießen. Prösterchen !
T H E M E N W E C H S E L - Der Stierkampf (Corrida - Corridas de Toros) gehört zu Spanien, wie das Salz im Mittelmeer. Auch wenn ich gar nichts davon halte, es ist und bleibt halt eine tiefverwurzelte spanische Tradition, die in ihrer heutigen Art bis ins 18. Jahrhundert zurück geht. Am heutigen 6.7. ist Saisonstart – auch auf der Insel, auf der es aber nicht mehr all zu viele Veranstaltungen dieser Art gibt. Tiere und Kämpfer kommen immer vom Festland angereist. Im vergangen Sommer kämpfte Jose Ortega Cano (53 J.) als erster in der Arena von Muro - gegen einen Stier und verlor. Als ob das nicht schon genügte, buhten die Zuschauer ihn aus und warfen zusätzlich Flaschen in die Arena. Die beiden anderen Kämpfer hatten mehr Glück, wenn man überhaupt „von Glück“ sprechen kann. Obwohl, seit paar Jahren steckt die „Fiesta“ in einer Krise. Nur noch ca. 27% der Spanier interessierten sich für den Stierkampf, vor ca. 35 Jahren waren es noch doppelt so viele. 2004 erklärte sich Barcelona zur „ANTI-Stierkampfstadt“ und andere Städte folgten. Dies hing u.a. mit dem immer schlechter werdenden Niveau der Kämpfe zusammen. Jetzt hat die Stierkampszene eine neue "Lichtgestalt" in Person von Torero José Tomás (geb. 1976). Wo er auftaucht, sind die Arenen wieder ausverkauft. In Madrid trug man ihn auf Schultern durchs Haupttor der Arena „Las Ventas. Das ansonsten sehr kritische Publikum nannte ihn gar einen Gott. Das oberste Präsidium sprach im alle sogar alle vier Ohren der beiden Stier zu, das gab es seit über 30 Jahren nicht mehr. Dabei ist der junge Torero alles andere als ein Typtischer herkömmlicher Stierkämpfer. Er gilt als Rebell, der sich lieber zurückhält, was Öffentlichkeit und Klatschpresse angeht und er geht vor seinen Kämpfen nicht in die vorgesehen Kapellen zum Beten. Er wartet lieber auf dem Flur, bis seine Gehilfen ihre Gebete beendet haben. Er lehnte es auch ab, einen umgebrachten Stier symbolisch dem Spanischen König darzubringen. All dies brachte ihm dann die Bezeichnung eines „republikanischen Toreros“ ein. Der Bursche verdient pro Kampf an die 400.000 € - das ist doch Wahnsinn. Als er am 22.6. gleich dreimal auf die Stierhörner genommen und schwer verletzt wurde, schrieb die Presse: Er war bereit in der Arena zu sterben. Für mich klingt das hier geschriebene allein schon ein bisschen unheimlich. Mein Fazit: Tradition bleibt nun mal Tradition auch wenn sie mal auf Sparflamme glimmt. Gießt man ein bisschen Öl drauf, flammt das Feuer wieder auf. ... (Nachtrag zum Thema:
Montag 07.07.2008 - Der 7.7. sollte unser 3ter Strandtag werden und es hat tatsächlich geklappt, denn langsam lief uns die Zeit davon. Am kommenden Freitag muss mein Mann die Insel verlassen und am Samstag Abend bin ich dran. Gegen 11h fuhren wir in Richtung Campos, um uns an den Naturstrand Es Trenc dem süssen Leben hinzugeben. Wenn man von Campos kommend in die Zubringerstr. einbiegt kommt man zuerst an den Salinas de Llevant vorbei. Die Anreise dauerte ca. 1 Std., nach guten 80 km, trafen wir auf den fast leeren Parkplatz ein. Auch am Strand war kaum was los, das lag sicher daran, dass sich am Himmel einige (viele) Wolken tummelten. Dieser rund drei km lange Strand, mit einer sehr schönen mit Pinien bewachsenen Dünenlandschaft, gehört mit zu den Beliebtesten auf der Insel, weil er so was wie Karibisches Flair vermittelt, mit seinem sehr hellen Pudersand und stellenweise türkisem Wasser - halt nur ohne Palmen. Der Einstieg ins Wasser ist sehr kinderfreundlich, weil sehr flach und glas klar. Eigentlich ist das Meer am Es Trenc-Strand für seine gleichmäßige Ruhe bekannt. Heute wars mal anders. Herrlich gleichmäßig wabernde Wellen trugen einen hoch und runter und barsten erst in Strandnähe. Genug ausgeruht, gegen 17h machten wir uns auf den Heimweg, schauten schnell im Spermarkt vorbei und machten es uns dann auf unserer Terrasse bei Hühnergeschnetzeltem und einem Gläschen spanischem Vino Tinto gemütlich.
08.07.2008 - Seit Jahren suchte ich nach dem Namen eines Gebäudes, das wir schon unzählige gesehen haben und mich jedesmal aufs neue fasziniert. Es liegt hinter der Autoviaausfahrt Bendinat/Illetes. Vor Jahren noch schien der Komplex sehr ungepflegt und dem Verfall preisgegeben, aber seit ca. 2006 erstrahlte er plötzlich im neuem Glanz. Keiner der Residenten oder Langzeiturlauber konnte mir bisher eine Antwort auf meine Frage geben. Jetzt hab ichs endlich rausgefunden: Es handelt sich um die "Burg oder auch Castell de Bendinat", die sich in Privatbesitz befindet und für die Öffentlichkeit unzugänglich ist. Sie wurde Ende des 18. - Anfang des 19. Jahrhunderts (auf den Resten einer v. Jaume I erbauten Festung) im neoklassischen Stil unter der Leitung des Marquès de La Romana errichtet. Das Gebäude mitteleuropäischer Architektur ist in seiner jetzigen Art einzigartig auf der Insel. Der einzstige Admiral der Spanischen Streitkräfte hat den Bau im beginnenden 19. Jahrhundert veranlasst, beeinflusst von seiner Frau - einer österreichischen Gräfin.
Ortswechsel: Was am vergangen Sonntag nicht geklappt, sollte heute ein glückliches Ende finden. Gegen 12h fuhren wir in Richtung "Deia" und dann nach Son Marroig. Ich weiß, dass wir schon mal dort waren, aber wann das war, war irgendwie weg. Auf vielen Mallorca Postkarten findet man den vollständig aus "Carrara Marmor" bestehenden Pavillon, den sich Erzherzog Ludwig Salvador errichten ließ, um die Sonnenuntergänge am Mittelmeer genießen zu können. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die Klippe Sa Foradada mit ihrem großen Loch, und bei klarer Sicht ab und zu sogar bis auf die Insel Sa Dragonera bei Sant Elm. Wer mehr wissen möchte, der muss bitte hier klicken Son Marroig - und unter "Auslugs-Tip`s" weiterlesen. Ich wollte die Beschreibung nicht zweimal einsetzen.
10.07.2008
Orient – nur der Name des kl. Ortes fasziniert mich seit ein paar Jahren. Nie hatten wir es geschafft dort hin zufahren, oder schlicht weg vergessen. Heute lag weiter nichts an, wir wollten schauen was zu packen war, ggf. noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und auf der „heimischen Meerblickterrasse gammeln. Kurzerhand verbanden aber dann doch noch wir einen kurzen Besuch in Orient, mit dem Einkaufcenter "Port Pi" in Palma, auf dem Rückweg. Wir fuhren in Richtung SollerTunnel und bogen auf ca. halber Strecke dem Hinweisschild Bunyola - „ORIENT“ nach links. Die Straße ist gut ausgebaut, aber nicht sehr breit und lässt sich wunderbar fahren. Orient ist nur ca. 26 km von Palma entfernt und doch trennen die beiden Orte „Lichtjahre“. Palma ist eine moderne Stadt. In Orient dagegen - scheint die Zeit langem still zu stehen. Als wir uns dem Örtchen näherten, sah ich Arbeiter, die auf einer Apfelplantage arbeiteten. Hier gedeihen herrlich süße und wohlschmeckende Äpfel, die aber leider auf dem EG Markt - wegen ihrer geringen Größe keine Chance haben. Kaum waren wir am Ortseingang, da waren wir auch schon wieder draußen, so winzig ist diese Dorf. Eine ausführlichere Beschreibung findet ihr, wenn hier geklickt wird: => - Orient
11.07.2008 - Ätzendes Weckergepiepe erreiche meine Ohren, dass konnte doch nicht sein. Von der Sonne war noch nichts zu sehen. Mein Angetrauter hatte den Wecker auf 6.20h gestellt und musste erst in zwei Stunden los. Was hatte er noch vor?? Ach ja, ich vergaß: Mein Mann wird nur zweimal im Jahr hektisch: wenn er auf die Insel will und wenn er wieder weg muss. Letzteres war nun der Fall. Schade, obwohl mir die knappen 3 Wochen wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, waren sie nun doch ganz plötzlich schon wieder vorbei. Wir beluden unser Motorrad und er startete um 8.38h, bei 24° von Cala Fornells aus, zum Hafen in Palma, die Fähre legt gegen 10h in Richtung Festland ab. Eine große Möwe saß auf dem Dachschornstein der Wohnung unserer Hamburger Freunde und krächzte ihm zum Abschied ein Liedchen. Um 10.35h sah ich die Schellfähre (die es inzwischen nicht mehr gibt) am Horizont vorbei schippern und schickte ihr einen Windkuss hinterher.
Nun hatte ich sturmfrei Bude. Mal sehen was ich mit der restlichen Zeit alleine anfing?? Irgendwie wünschte ich mir, dass schon "Morgen" wäre und wir uns am Flughafen wiedersehen. Zuerst stopfte ich die Wäsche in die Maschine bei unseren Bekannten. Lt. Absprache mit ihnen, verlasse ich die kl. Wohnung so, wie ich sie vorgefunden habe. Nur so bleiben die Konditionen seit sieben Jahren die Selben. 14.04h die erste SMS: Wir legen eben in Barcelona an, bis dann. 16.01h die zweite: Bin an der spanischen Grenze und tanke. Es sind 30°. Der "Himmel hat geschlossen" und zeigt eine graue Wolkendecke. Oh weia, das konnte ja heiter werden. Die Voraussagen waren Wettertechnisch gesehen, alles andere als gut.
Und ich saß hier - das Termometer zeigte auch 30° bei blauem Himmel u. leichtem Wind im Schatter unserer Terrazza. Zwischendurch fuhr mal ein Boot vorbei und am frühen Nachmittg, ein mit lauter Musik beschallter "Sangria-Katamaran". Gegen 19h rief mein Sohn an, frage wie die Lage sei und erzählte, dass in dieser Woche zwei seiner Freunde Väter geworden waren. Das war eine wirklich schöne Nachricht!!
19.34h die dritte SMS: Bin 150 km vor Lyon,- einmal in einen kurzen Schauer gekommen, jetzt scheint die Sonne wieder.
Erst als die Sonne sich nach den 20h Nachrichten langsam verkrümelte, begann mein Magen seine Wände zu verkleben und mir fiel schlagartig auf, dass ich den Berg runter ins "Dorf" um mir bei Casa Pepe einen Salat zu besorgen. Zu meinem erstaunen hatten sie sogar Ruccolasalat, fertig gewaschen - sowie ich es gern hab. Den brauchte ich nur noch in eine schöne Knobimarinate zu tunken und alles war gut. Ein wenig aus der Puste traf ich auf der Rücktour eine liebe Frau, mit ihrer Tochter und Enkelsohn, zu denen ich im letzten Jahr, am letzten Urlaubtag - so richtig Kontakt gefunden hatte. In den ganzen Wochen schaute ich immer wieder zu Ihrer Wohnung - aber es gab keine Anzeichen, das jemand "zu Hause" war.
Hier ein kl. Auszug aus meinem Reistagebuch 2007: Ich verabschiedete mich von den „lieben Offenbachern“ und wünschte ihnen alles Gute. Wir freuten uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr. Ich versprach dem Hausherrn, der mit seinem Lächeln die Sonne in den Schatten stellte, ein Exemplar meines Reiseberichtes zuzuschicken. Für sie ging es erst am kommenden Sonntag in Richtung Heimat. Schade, dass man sich nicht schon vorher mal auf ein Schwätzchen zusammen gesetzt hatte. Aber genau das wollen wir im Sommer 2008 nachholen. Wir begrüßen uns herzlich und ich frage zögernd nach dem Herrn Papa? Es traf mich wie ein Vorschlaghammer - Manfred war im September 07 verstorben - benommen trabte ich "nach Hause". ........ Schon im letzten Jahr hatte ich akribisch Tagebuch geführt und manche Gegebenheiten haben uns total überrascht. Z. B. wusste mein Mann vorgestern nicht genau, wann die Fähre am Abreisetag losfuhr. Zwei kleine klicke - und ich konnte ihm exakt sagen - um 10h gehts los. Vierte SMS 23.22h: Bin jetzt 150 km vor D. Nur leichter Regen. Melde mich morgen Früh, schlaf gut.
12.07.2008 - 6.46 eine SMS: Bin zu Hause, es ist alles in Ordnung. Man, war ich froh, nach 22 Std. hatte er es wieder mal geschafft diese "Mördertour" zu bewältigen. Jetzt konnte ich beruhigt meine Sachen packen, noch ein wenig genießen, in den zur Eigentümergemeinschaft gehörenden Pool springen (in dem wir dieses Jahr gar nicht waren) und mich noch mal so richtig austoben und noch ein paar Fotos schießen. Gestern Abend fand im Puro Hotel in Palmas La Lonja-Viertel die zweiten Inselradio House-Clubbing-statt. Star DJ Giulia Siegel legte für die Gäste auf. Location, Dekoration und Musik wurden von den Besuchern hoch gelobt. Sie war vor ein paar Monaten auch in unserer Stadt und teilte sich die Arbeit, an diesem Abend mit meinem Sohn. In fast allen Urlaubsforen wird zur Zeit über Quallen geschrieben, ob nun im Mittel- oder Roten Meer. Wir haben in den 3 Wochen keine entdecken können. Eine Mallorcinische Firma tüftelt gerade an einem Projekt und will aus diesen Glibbertieren "Delikatessen" herstellen und vermarkten. Man denkt an Kekse, Gummibärchen usw.. Die Idee ist gar nicht so neu, denn in einigen Ländern sind sie schon heute eine Delikatessen, die sehr gesund seien, da sie viele Balaststoffe enthalten. Ihr Geschmack soll "leicht an Meer" erinnern, ansonsten aber recht dezent sein.
In Spanien wurde schon im letzten Jahr von einer Sonnenschutzcreme geschrieben, die Gleichzeitig vor Quallen schützen soll. Jetzt ist sie auf dem Markt. Schaut mal unter folgendem Link: www.denenes.com
Auf dem Flughafen "Son San Juan" in Palma war heute richtig was los: Vorgemerkt waren 901 Flugbewegungen - soll heißen - Starts und Landungen - mit 135.820 Passagieren und einer davon war ich. Abflug soll um 20.15h sein, um früh genug dort zu sein, hatte ich Friedel gebeten schon um 17.30h hier zu sein. Ich hoffe, er hat mich nicht vergessen. Ich looge mich jetzt aus und wünsche euch allen noch eine schönen Samstag, bis nachher.
Hasta luego Überpünktlich stand „Herr Friedel“ vor der Tür und noch pünktlicher war ich am AirPort. Es war wirklich die Hölle los, so viele Menschen. Dann passierte das, was ich bisher nicht kannte. Fast alle Koffer vor mir überschritten die 20 kg Grenze. Keine der Frauen hinter den Schaltern sagte was. Aber als meiner dran war schaute mich die Tante an und meinte: Ihr Koffer ist 5 kg zu schwer, Ups – ich sehs auch gerade, es tut mir leid, aber zu ändern ist das jetzt auch nicht mehr. Da das Gepäckband stockte, stand sie auf und ging um ihren Stand herum, holte einen roten Zettel, füllte ihn aus, drückte ihn mir in die Hand und meinte: Gehen sie bitte zu Schalter mit der Aufschrift „acciona“, bezahlen sie 25 € und kommen sie wieder zu mir zurück. Am liebsten wäre ich geplatzt. Aber was blieb mir übrig? NICHTS! So ein Mist. Gut – es half nichts, die 25 Euronen waren in den Sand gesetzt. Ich lief, nach dem sie mir meine Bordkarte, im Tausch gegen die Quittung, ausgehändigt hatte nach oben und musste auf dem Bildschirm sehen, dass mein Flug um eine halbe Stunde Verspätung hatte. Später kam dann noch eine dazu. Irgendwie lief heute Abend alles schief. Ich schickte meinem Mann eine SMS, er wusste schon Bescheid. Schließlich starten wir 22.26h. Der Pilot gab wenigstens ordentlich Gas und zwei Stunden später landeten wir bei einer Außentemperatur von 16° in der Niedersächsischen Hauptstadt. Gott sei Dank war mein Koffer einer der Ersten und ich zog mir als erstes meine warme Jacke raus. So, die drei „schönsten Wochen des Jahres“ sind leider schon wieder vorbei, erstaunlich - wie schnell doch die Zeit vergeht. Ich hoffe, dass euch die Schilderung ein wenig für die herrliche Insel begeistern konnte.
Fin 2008