Zwergpalme - Die Zwergpalme (lat.: Chamaerops humilis L.) heißt auf Katalanisch Margalló oder Garballó und ist die einzige einheimische Palme der Balearen; sie kommt auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera vor. Seit Menschengedenken werden ihre palmenförmigen Blätter zur Herstellung von Gegenständen oder Behältnissen aus Palmenblatt benutzt. Sie blüht zwischen April und Juni. Sie wächst an offenen und trockenen Stellen, an felsigen Orten und Berghängen, fast immer in der Nähe der Küste. Der Stamm ist säulenförmig, normalerweise kurz, kann aber bis zu mehreren Metern hoch werden. Es ist eine sehr starke Pflanze, die Bränden widersteht und fähig ist nach einem Feuer wieder aufzukeimen, weshalb sie in von Bränden heimgesuchten Gebieten, wie auf der Halbinsel von Artà, häufig anzutreffen ist. ...
Der Feigenbaum - Neben dem Mandelbaum und dem Johannisbrotbaum ist der Feigenbaum einer der charakteristischsten Bäume der ländlichen Landschaft der Inseln. Man kann ihn in Feigenplantagen oder auch mitten in einem Acker oder in der Nähe der Wege isoliert stehen sehen, wobei er dem einen oder anderen Schaf oder Ziege, die an schwülen Sommerabenden schattige Plätzchen suchen, unter seinen Zweigen Schutz bietet.
Der Feigenbaum (lat.: Ficus carica) ist ein Baum, der aus der südöstlichen Zone Europas stammt; es ist nicht bekannt, wann er in den westlichen Ländern des Mittelmeerraumes eingeführt wurde. Baut man ihn an, so kann er bis zu 5 Metern hoch werden. Vor allem auf Formentera ist es üblich, den Haupttrieb zu entfernen, damit das Astwerk tief und ausladend wächst. So ist es leichter, die Feigen zu ernten und der Baum ist geschützter vor den Unbilden des Nordwindes. Durch diese Methode muss der Baum abgestützt werden, wobei die außergewöhnlichen Feigenbäume von Formentera entstehen: Gestützt von unzähligen Stöcken (kat.: estalons) wirken sie wie mythische Bäume, wie sie sich vielleicht Salvador Dalí ausgemalt haben könnte.
Es ist ein sehr ertragreicher Baum: laufend werden Früchte ausgebildet, weshalb sich an ein und demselben Trieb verschieden weit gereifte Feigen befinden. Gegen Ende des Sommers, wenn geerntet wird, gibt es noch immer Feigen, die noch nicht fertig ausgereift sind; diese werden ihre Entwicklung im Winter einstellen, um dann im Frühjahr weiterzureifen. Diese frühen Feigen des Vorjahres heißen auf Spanisch brevas (auf Katalanisch figues flors).
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war der Feigenbaum auf den Balearen von großer Bedeutung und ein Teil seines Ertrages wurde exportiert. Die enorme Vielfalt an Feigennamen lässt die Wertschätzung einer Frucht, die Generationen von Inselbewohnern ernährt hat, klar erkennen. Aber ihr Anbau ist aufgrund der Verteuerung der Arbeitskraft und des Einzugs des Tourismus im Rückgang begriffen. Feigen müssen nämlich im Sommer geerntet werden. Heute beweisen Landschaft und Inselkultur eindeutig den Einfluss dieses alten wohltätigen Baumes.
Johanniskraut - Das Balearen-Johanniskraut (Hypericum balearicum) ist eine für die Balearischen Inseln charakteristische Pflanze, ein schöner endemischer Strauch, der im Tramuntana-Gebirge ziemlich häufig anzutreffen ist. Er blüht von März bis Juli und die Blüten sind gewöhnlich groß und gelb und heben sich von dem grünen Hintergrund der Pflanze gut ab. Es ist leicht, sie an ihren dicken Blättern mit den gewellten Rändern und ihren großen Drüsen zu bestimmen, die sich ebenfalls auf den Stängeln befinden. Die gesamte Pflanze verströmt einen sehr charakteristischen Duft.
Das schwarze Schwein - Das Schwein ist eines der ersten Haustiere, das auf den Balearen eingeführt wurde. Laut Aussage einiger Autoren, ist das schwarze Schwein oder Porc Negre eine der ursprünglichsten Rassen und es wird seit Jahrhunderten bis heute noch immer aufgrund seiner Bedeutung für die Familienwirtschaft der Landbevölkerung gehalten. Die am meisten verbreitete Theorie über seinen Ursprung betrachtet diese Rasse als das Ergebnis einer fortschreitenden Kreuzung des keltischen mit dem iberischen Stamm, obwohl einige Geschichtswissenschaftler der Ansicht sind, dass diese beiden Stämme auf einen Stamm asiatischen Ursprungs wirkten, der mit den ersten Siedlern auf die Inseln kam. Es ist eine klar definierte Rasse mit einigen Eigenschaften, die sie von anderen, fremden Rassen unterscheiden. Es handelt sich um ein landwirtschaftliches Nutztier, mittlerer Größe mit einem feinen Gerippe. Die Haut ist schwarz gefärbt und ist schiefer-schattiert; das Haar ist kurz und fein und wächst unterschiedlich üppig.
Die geschätzte Zählung des schwarzen Schweins, die vom Associació de Ramaders de Porc Negre Mallorquí Selecte (Mallorquinischen Züchterverband für erlesene schwarze Schweine) durchgeführt wurde, ergibt ca. 600 im Zucht- und Stammbuch eingetragene Zuchttiere. Die Viehbestände sind auf ganz Mallorca verteilt, wenngleich die klassischen Produktionsgebiete aufgrund der Art der Vegetation die Gebiete am Meer sind. Es sind meist großflächige Gebiete, wobei Petra, Santa Margalida, Manacor, Artà und der Süden von Llucmajor, bis zum Meer die bedeutendsten sind. Das Wiederaufleben dieser Rasse begann zu Beginn der achtziger Jahre, da man Produkte von hoher Qualität und mit Herstellungsgarantie auf dem Markt bringen wollte; diese hat sich über die Einführung der Herkunftsbezeichnung „Sobrasada de Mallorca“ (1994) gefestigt –die auch die „Sobrassada de Mallorca de Porc Negre“ (Sobrassada aus Mallorca vom schwarzen Schwein) als Sorte betrachtet. Dadurch konnte man über den Consell Regulador (Regulierungsrat) gesetzliche Regelungen und Abkommen zwischen den produzierenden Sektoren und der Industrie errichten, um Produkte von höchster Qualität zu erlangen. (Information der Webseite für den Schutz von auf den Balearischen Inseln Einheimischen Rassen entnommen, www.racesautoctones.com