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Desert Breath - Die Wüste lebt - Kunst mit Sand

2013 - Immer wieder tauchten in Internet Bilder von einem seltsamen Gebilde in der Wüstegegend nahe El Gounas auf, die mich neugierig machten. Nur einen halben Kilometer außerhalb El Gounas und trotzdem fast unbekannt, befindet sich im Wüstensand ein recht interessantes Kunstobjekt. 

März 2014 - Man kann gut mit dem Auto dorthin fahren. Wenn man El Gouna durch die Hauptausfahrt, nach rechts abbiegt und die Küstenstraße Richtung Kairo fährt, muss man die ZWEITE Wendemöglichkeit nutzen, fährt wieder zurück und dann die nächste nach links auf eine schmale Straße abbiegen (sie führt zum Mittelring). Man sieht zu diesem Zeitpunkt linker Hand bereits die größten Kegel von der Straße aus. Mit dem Taxi oder Quad kann man auch, oder so wie ich, mit einem Mietwagen dorthin fahren. Auch mit TokTok, TuckTuck oder Toxi geht´s. Eine direkte Zufahrt (die es bis 2014 noch gab) ist inzwischen unmöglich, man muss am Straßenrand parken und hinlaufen.

Besuch am 31.10.2016 - Der Regen vom 27.10. hatte überall seine Spuren hinterlassen und um den mittleren Konus stand das Wasser so hoch, wie ich es bei meinen vorherigen Besuchen noch nie gesehen habe. Die nasse Kraft hatte sogar den äußeren Betonring unterspült und zusammenbrechen lassen. Anfang März 2017 feiert das Kunstwerk, das von 1995 bis 1997 von drei griechischen Künstlern gestaltet wurde, seinen 20. Geburtstag. Wenn sich allerdings das Wetter in dieser Wüstenregion weiterhin so entwickelt und Regen immer öfter fällt, wird es das Areal bald nicht mehr so zu erkennen sein wie heute noch. Dann wird alles wieder so aus sehn wie 1995 bevor man mit dem Kunstwerk begann. Das Objekt erstreckt sich über eine Fläche von 100.000 m². Die Künstler und ihre Helfer bewegten 8.000 Kubikmeter Sand und schufen ca. 90 konusartige Formen, die spiralförmig angeordnet wurden. Eine der Spiralen bestand aus erhöhten konischen Kegeln zunehmender Größe und die Andere aus den analogen konischen Vertiefungen im Sand, die man vor gut drei Jahren noch erkennen konnte, heute aber mit blossem Auge nicht mehr ausmachen kann. Die Konusoberflächen behandelte man mit Zement, um zu verhindern, dass sie nicht allzu schnell durch den stetigen Wind verweht werden. In der Mitte des Ganzen befindet sich ein Konus, der von einem ca. 30 m großer Krater umgeben ist und nach Beendigung der Arbeiten bis zum Rand mit Wasser gefüllt wurde, das aber im Laufe der Zeit und der dort herrschen Gegebenheiten recht schnell verdunstete.

Warum so ein Projekt? Die Künstler sagten: Die positiven und negativen Konusformen sollen wie bei einem Brustkorb die Bewegung beim Atmen simulieren. Die Wüste lebt …

Den besten Überblick hätte man natürlich von dem umliegenden Berggipfeln oder aus einem Flugzeug. Da diese Möglichkeiten aber höchst selten sind, hier ein Link zu wunderschönen Luftaufnahmen von den Künstlern selbst und ein Link zur Google-Map-Karte für einen Besuch.

Die unten gezeigten Aufnahmen sind vom März 2014